Schon kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es unter den betroffenen Menschen ein unbestimmtes Gefühl, wonach die Zukunft unter der Vorherrschaft amerikanischer Besatzungstruppen etwas angenehmer ausfallen würde als unter den Sowjets. Wer damals konnte, floh noch schnell gen Westen und hat es nicht bereut.
Dass eine solche Einstellung mehr als 60 Jahre später in England hochkommen würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Es sei denn, die alten Ressentiments, im Kalten Krieg schön gepflegt, sind einfach nicht totzukriegen. So haben wir bei Arsenal dieser Tage folgende Konstellation: die Hoffnungen klammern sich an den Besatzer aus den USA: den Wal-Mart-Schwiegersohn Stan Kroenke. Der soll den Einmarsch des reichen Russen Alischer Usmanow aufhalten. Man erinnere sich: Niemand hatte damals Kroenke mit offenen Armen aufgenommen. Denn der repräsentierte den vehementen Einfall der Heuschrecken aus Amerika, die schon bei Manchester United und dem FC Liverpool die gute alte englische Fankultur auffressen. Das Geld aus dem Osten wird zwar auch in Pound und Penny abgerechnet, also in einer der härtesten Währungen der Welt. Aber es scheint ohne den begehrten Non-olet-Stempel daherzukommen. Ob es der Geruch von Öl ist, der stört? Aus der Ferne vermag man den Tanz eigentlich nur mit Süffisanz zu verfolgen. Und mit einem Hinweis an die Bundesliga: Ehe ihr allen Oligarchen der Welt die Schlüssel in die Hand gebt, denkt doch bitte noch mal gründlich nach. Obwohl: Liest man diesen Eintrag bei allesaussersport, fragt man sich unweigerlich, ob dort das Denken eine Disziplin ist, die man dort gerne betreibt.
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