Hier noch ein Schlenker zu Ottawa, wo man nun vom nächsten Jahr träumt. Die Passage ist aus einem Text, der vor Beginn des Finales durch die Ritzen fiel:
"Wenn die Anhänger einer Sportmannschaft in Nordamerika nach eine Erklärung dafür suchen, weshalb ihr Club seit Jahrzehnten keinen Titel mehr gewonnen hat, kommt schon mal Aberglauben in Spiel. Es ist so viel einfacher, sich vorzustellen, dass ein Fluch auf einem Team lastet, als die tausend Gründe aufzulisten, die für den Mangel an Erfolg verantwortlich sind. In Ottawa, wo einst die besten Eishockeyspieler des Kontinents einen Stanley-Cup nach dem anderen gewannen, ist man deshalb irgendwann auch auf eine solche Vorstellung verfallen. Denn kaum hatten die Senators anno 1930 ihren überragenden Verteidiger Francis “King” Clancy (Foto) an ihren größten Rivalen, die Toronto Maple Leafs, verkauft, da gingen sie auch schon pleite. Und es dauerte bis 1992, ehe man in der kanadischen Hauptstadt wieder das Geld zusammen hatte, um eine Mannschaft für die National Hockey League auf die Beine stellen zu können.Memo nach Ottawa: Kommt Zeit, kommt Cup.
Den Fluch soll damals der kleine Clancy ausgesprochen haben, weil er sich ärgerte, dass sein alter Club für ihn mehr Geld bekam, als er selbst verdiente. “Ich werde zwanzig Jahre tot sein, ehe ihr wieder den Cup stemmen könnt”, soll er Ottawas damaligem Trainer vor seiner Abreise zugerufen haben.
Den neuen Senators mit dem Emblem eines wehrhaften altrömischen Soldaten auf der Brust dürfte das nur Recht sein. Die zwanzig Jahre sind - nachdem Clancy 1986 gestorben war - vor kurzem abgelaufen."
1 Kommentar:
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