Das ist der eigentliche Nachteil des Wechsels von David Beckham nach Kalifornien: Jetzt muss man sich dauernd das Geschwätz von Alexi Lalas anhören, dem Manager der Los Angeles Galaxy. Der Mann ist geschult in der amerikanischen Art des Marktschreiers an der Losbude auf der Kirmes und war das schon als mäßiger, wenn auch knüppelharter Verteidiger in seinen aktiven Zeiten. Wie wenig er wirklich drauf hat, haben die Leute von Red Bull ziemlich schnell gesehen, als sie den Club kauften, der früher unter dem Namen New York-New Jersey MetroStars in der US-Fußballliga firmierte. Also taten sie ihn an den Gang. Bei Galaxy, wo man mit dem passenden Stadion und einer Fanverankerung im hispanifizierten Großraum Los Angeles einen anderen sportwirtschaftlichen Stellenwert genießt, hat man ihn gerne mit offenen Armen aufgenommen. Die Entscheidungen werden dort ohnehin auf einer höheren Etage getroffen. Lalas jüngster Klops: ein anmaßender Vergleich zwischen Major League Soccer und der Premier League, den man in England nicht mehr als humorvoll empfindet. Die Hybris ("Die Tatsache, dass ein Teil der Welt in Form der Premier League ein minderwertiges Produkt verehrt, ist deren Sache...") ist beeindruckend. Weniger angesichts der Tatsache, dass die Amerikaner allenfalls auf Regionalliga-Niveau spielen. Sondern vielmehr im Licht all der massiven Investitionen amerikanischer Sportunternehmer in Clubs wie Arsenal, Liverpool, und Manchester United, die demnach als Vollidioten eingestuft werden müssten, weil sie einen viel zu hohen Preis für ihre Anteile bezahlt hätten. Das werden die natürlich sehr gerne hören, besonders jemand wie Arsenal-Mann Stan Kroenke, der mit den Colorado Rapids einen Club in der MLS besitzt.
Übrigens: Bis man in den USA mal solche wahren Fußball-Fans wie den Engländer Jim Coan
findet, wird noch viel Wasser an die Gestade von Los Angeles schwappen. Der kann sich kein Spiel seines Lieblingsvereins FC Liverpool anschauen, weil es ihnen komplett aus den Pantinen haut.
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