5. Juni 2007

Ligasport in den USA: Ein paar Zahlen mit vielen Nullen

Endlich mal ein paar Zahlen zu den Dimensionen es amerikanischen Ligasports, mit denen man etwas anfangen kann. Hat-Tip an den Nachrichtendienst Bloomberg und seinen Reporter Curtis Eichelberger, der aus Anlass des Verkaufs der Nashville Predators für die beachtliche Summe von 220 Millionen Dollar (der Umzug in eine andere, noch nicht benannte Stadt ist Teil des Planes) die wichtigsten Zahlen durchleuchtet.

Weshalb ist der Betrag beachtlich? Weil NHL-Clubs bislang für einen Preis vom Zwei- bis Dreifachen des Jahresumsatzes den Besitzer wechselten. Die Predators gingen für das 3,7-fache an den Chef der kanadischen Firma Research In Motion Ltd. Man darf also schlussfolgern, dass der betriebswirtschaftlich beschlagene neue Eigentümer den Eindruck hatte, in den Predators steckt ein Wert, den er über eine jährliche Rendite oder beim späteren Verkauf realisieren kann. Und das bei einem Team, das zuletzt 15 Millionen Dollar pro Jahr Minus gemacht hat. Es wird spekuliert, dass er dies an einem neuen Standort in Kanada hinbekommen will.

Bis dahin sollte man folgende Zahlen studieren: Clubs in der National Football League erzielen bem Weiterverkauf gewöhnlich zwischen dem Vier- und dem Sechsfachen des Jahresumsatzes. Die in der National Basketball Association liegen beim Drei- bis Viereinhalbfachen. Die entsprechende Spanne in Major League Baseball liegt beim Zweieinhalb- bis Vierfachen.

Woher kommen die Unterschiede zwischen den Ligen? Die Einnahmen aus den Fernsehrechten sind der entscheidende Faktor. Denn die liegen langfristig fest und sind ein Gradmesser für die Popularität einer Sportart beim Massenpublikum.

Die NFL erzielt etwa die Hälfte ihres Jahresumsatzes von 6 Milliarden Dollar durchs Fernsehen. Für Major League Baseball sind es nur 18 Prozent von 5,5 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Die NHL kommt auf 7,6 Prozent. Natürlich glauben die Optimisten unter den Eishockey-Managern, dass das nur noch besser werden kann. Wenn die Einschaltquoten jedoch eines zeigen, dann dies: Die Liga kann außerhalb der Städte mit NHL-Clubs keinen Blumentopf gewinnen. und selbst dort (siehe New York mit drei Mannschaften) kann man den Fernsehfaktor vergessen.

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