Wäre da nicht der Nowitzki-Aufhänger würden wir uns eher selten mit Mark Cuban beschäftigen. Der Mann ist selbstdarstellungstechnisch ziemlich eindimensional unterwegs. Aber diese Geschichte wäre trotzdem eine Meldung wert. Denn so etwas gab es in der NBA noch nie: Cuban, Eigentümer der Dallas Mavericks, hat seinen ehemaligen Trainer Don Nelson verklagt, weil der seinen Sieg über sein altes Team in der ersten Playoff-Runde mit Hilfe von Betriebsgeheimnissen zustande gebracht habe. Diese Information hat Nelsons Anwalt ausgeplaudert, der schon seit einer Weile dem derzeitigen Coach der Golden State Warriors dabei hilft, einen finanziellen Anspruch von 6,5 Millionen Dollar in ausstehenden Gehaltszahlungen gegen Cuban durchzudrücken. Nelson, früher mal in Doppelfunktion als Trainer und Manager in Dallas tätig, hatte zuletzt nur noch eine Rolle als Berater. Pikanter Nebenaspekt: sein Sohn ist (immer noch) für den Basketballbetrieb bei den Mavericks verantwortlich.
Es gibt in den USA viele seltsame Rechtsstreitigkeiten. Aber nicht alle werden am Ende auch verhandelt. Richter haben die Befugnis, jedweden baren Unsinn von vornherein abzulehnen. Diese Geschichte hat jedoch abseits aller vordergründiger Absurdität (was ist ein Betriebsgeheimnis in einem Sportclub? Die Doping-Dosis für die Teammitglieder?) den Hauch eines Musterprozesses, der für den ständig wachsenden Sportkommerz und seine Vertragsrealität von Belang sein könnte. Dass Cuban mit seinem Prozess durchkommt, ist unwahrscheinlich. Die Gegenattacke dürfte eher ein Versuch sein, vor einem Schiedsgericht einen Verhandlungsstand zu erreichen, der ihm ermöglicht, Nelson weniger Geld hinterherzuwerfen (via deadspin und Uwe Blog).
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