Wenn man sich als Blogger eine ordentliche Dosis Bescheidenheit reinziehen will, muss man gar nicht viel tun. Einfach nur die monatlichen Einschaltquoten für die populärsten amerikanischen Sportportale anschauen und schon weiß man wieder, wo man steht: ganz unten mit einem steifen Hals und dem Blick steil nach oben. Theoretisch sollten sich allerdings vor allem die klassischen Printmedien angesichts solcher Werte eine Ladung Demut gönnen und ein bisschen selbstkritisches Nachdenken üben. Denn dies ist wahrlich nur der Anfang eines totalen Paradigmen-Wechsels. Hier die Besucherzahlen im Mai (in Millionen):
Yahoo! Sports: 15,0
Fox Sports: 14,4
Espn.com: 12,7
Sports Illustrated: 4,9
Sportsline: 3,8
Während amerikanischer Beobachter wie etwa The Big Lead, wo die Liste herstammt, sich mehr für die Reihenfolge interessieren und die Spekulationen darüber, wer warum so erfolgreich ist (AOL fehlt völlig, was eine solche Betrachtung verzerrt), sollte man sich statt dessen einfach nur mit den Zahlen beschäftigen. 500 000 Leute am Tag bei Yahoo! Sports - da hat man bald die Auflage der New York Times im Visier.
Oder anders gesagt: Wer jetzt noch Geld in Print investiert wie neulich in Deutschland (oder auch in Österreich), darf sich nicht beschweren, wenn's nicht funktioniert.
2 Kommentare:
Na, sind Sie da nicht zu schnell mit dem Abschreiben der Printmedien? Das wurde schon vermutet als Radio aufkam, dann als Fernsehen sich verbreitete. Sie haben insgesamt vielleicht an Einfluss verloren. Aber ausgestorben sind sie nicht. Und wenn es nur daran liegt, dass man mit einem Sportportal im Internet keine Fliege totschlagen kann.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Aussterben werden die Printmedien sicher nicht. Mein Augenmerk liegt mit diesem Post nur bei den Sportinformationsmedien, wo es klare Tendenzen gibt. Ich denke mal, dass die sehr viel mit dem Verhalten der Informationsverbraucher zu tun (Sportinformation ist stark von der Aktualituät bestimmt) und der Qualität des Angebotenen. Un in diesem Zusammenhang geht es mir um die Frage: Warum sollte man angesichts solcher Tendenzen Geld in das alte Medium stecken und nicht in das Neue und Zukunftsträchtige? Der "Kicker" floriert doch auch im Internet. Platz 59 bei Alexa in Deutschland.
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