Nur wenige Frauen berichten stolz in aller Öffentlichkeit über ihre sexuellen Eskapaden. Nicht mal jene Groupies, wie es sie im Sport gibt, wo sich eine erstaunliche Goldgräber-Spezies an die Stars heranwanst und ihnen später die Rechnung präsentiert - in Form von Vaterschaftsklagen zum Beispiel. Oder wie im Fall von Michael Jordan als Antrag auf Schweigegeld in Millionenhöhe. Umso bemerkenswerter ist das Buch der 65jährigen Sandy Sullivan, die vor zwei Jahren im Eigenverlag ihre Memoiren unter dem Titel Green Bay Love Stories and Other Affairs veröffentlichte. Darin outete sie sich als ehemalige Gespielin von solchen Hall-of-Fame-Größen wie Paul Hornung und Dan Currie, die in den sechziger Jahren unter dem legendären Trainer Vince Lombardi für die Green Bay Packers spielten und zu einem Inbegriff für Profi-Football wurden. Ihr Leitmotiv: Stolz darauf, dass sie - anders als die meisten anderen Frauen - hautnah herausfinden konnte, worüber Footballprofis die ganze Zeit nachdenken: "Football und Sex und selten in dieser Reihenfolge".
Hätte sich Sullivan nicht für das Amt des Secretary of State in Wisconsin beworben - ihrem Heimatstaat und dem der Green Bay Packers - die Geschichte wäre vermutlich nie an die große Glocke gekommen. Aber als Mitglied der von hohen moralischen Ansprüchen und religiösen Vorstellungen geprägten Republikanischen Partei fand ihre Kandidatur enormes Echo. Übrigens: die Dunkelhaarige von einst blondiert sich heute die Haare. Blondinen sollen angeblich mehr Spaß haben. Dass sie Wahl gewinnt, glaubt kaum jemand in Wisconsin. Dazu ist ihr Gegner zu stark. Und ihre Vita zu....sexy.
Links: Die Webseite zum der Autorin zum Buch, der Blog zur Wahlkampagne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen