Die amerikanischen Sportligen waren bislang mit Werbung im Stadion und am Mann eher zurückhaltend. Das war nicht nur attraktiv, sondern auch lukrativ. Der Verkauf von Trikots an die Fans, den heute jede Liga auf der Welt betreibt, wäre anders nie in Bewegung gekommen. Die Anhänger hätten sich geweigert, als Litfasssäulen herumzulaufen. Aber Zeiten - und Gewohnheiten - ändern sich. NASCAR macht vor, wie viele Logos man auf einer im Fernsehen identfizierenbaren beweglichen Fläche unterbringen und verkaufen kann. Es gibt inzwischen Golfer wie John Daly mit drei und mehr Werbepartnern auf Kappe und Hemd. Im Regelfall kommt die Außenhaut der Tasche noch dazu. Selbst Caddies müssen mitmachen.
So darf es nicht wundern, dass Major League Soccer, die bereits ihren Mannschaften gestattete, Markennamen auf den Trikotrücken zu drucken, ab der kommenden Saison die Brust frei gibt. Die Lösung ist nur logisch, denn nach den Bestimmungen dürfen die Klubs die Einnahmen behalten. Und Red Bull New York durch die Hintertür der Clubbenennung schlichtweg die Deiche gebrochen.
Dallas-Mavericks-Besitzer Mark Cuban hat bereits angedeutet, dass er, wenn die NBA es gestattet, in nullkommanichts die stolze Brust von Dirk Nowitzki verziert. Ob der in seinem Vertrag eine Klausel hat, die solche Dinge abhandelt, ist nicht bekannt. Er scheint jedoch nicht sensibel zu sein und trägt brav das Nationalmannschaftleibchen, das ebenfalls von einem Sponsor zur Werbefläche umfunktioniert wurde. Mark vom SportsBizBlog, wo die MLS-Story heute aufschlug, glaubt, dass die NBA als erstes nicht länger den Verlockungen des Geldes widerstehen wird. Ich tippe eher auf die National Hockey League. Die hängt in den USA wirklich am absteigenden Ast.
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