Viele Fotos sagen mehr als tausend Worte. Dieses Foto sagt eigentlich sehr wenig. Vor allem, wenn man nicht weiß, wer Heath Shuler ist (ein ehemaliger NFL-Quarterback). Was congress ist (in diesem Fall jene Kammer des amerikanischen Parlaments, das gemeinhin auch Abgeordnetenhaus genannt wird, die andere ist der Senat). Und um was für ein Fahrzeug es sich hier handelt: ein Rennwagen aus der NASCAR Busch Series, also aus der zweiten Liga der populären amerikanischen Stock Car Welt, deren Termine freitags beziehungsweise samstags live im Fernsehen übertragen werden. Jetzt kommt der eigentliche Clou. Die meisten Fans sind Rednecks, Republikaner oder noch schlimmer. Besonders beliebtes Symbol: die Fahne, mit der die Südstaaten sich im 19. Jahrhundert abspalteten und den Bürgerkrieg provozierten, in dem es unter anderem darum ging, die Sklaverei beizubehalten.
Shuler ist Demokrat. Das heißt, er verfügt über eine aufgeklärtere Sicht der Welt. Er tritt in einem Distrikt im westlichen North Carolina an, der Urheimat der NASCAR-Welt. Die Erfolgsaussichten waren bis vor kurzem gering. Aber die vom Irak-Krieg und permanenten Betrugs- und Vertuschungsskandalen gebeutelten Republikaner könnten in diesem Jahr (die Wahlen sind Anfang November) sogar Sitze verlieren, die sie seit 40 Jahren in Erbpacht verwaltet hatten. So stark ist der Gegenwind. Shuler ist zwar als Football-Profi wohlhabend geworden, aber war nie besonders erfolgreich. Die meiste Zeit verbrachte er bei den Washington Redskins.
In Pennsylvania bewirbt sich übrigens noch ein ehemaliger Football-Profi, Lynn Swann, der in den siebziger Jahren zu den überragenden Pipttsburgh Steelers gehörte, als Kandidat der Republikaner um ein wichtiges Amt. Er will Gouverneur werden und den demokratischen Amtsinhaber verdrängen. Umfrageergebnisse besagen, dass daraus nichts werden wird.
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