17. Juli 2007
B.B. King und Eric Clapton: "The Thrill Is Gone"
An dieser Stelle könnte gut und gerne eine grundsolide Eloge auf den Blues stehen. Und auf eine der mysteriösen Konstellationen der jüngeren Musikgeschichte, die eine Musikerfahrung von vergleichsweise lethargischen Schwarzen in den USA mit den Ambitionen einer Gruppe von talentierten weißen Musikern in England zusammenbrachte. Deren Erfolg auf der einen Seite des Atlantik inpirierte die Urmeister auf der anderen Seite auf ihre alten Tage und stachelte sie noch einmal an. Das wieder auferwachende Interesse ermöglichte im Laufe der Jahre eine Reihe von Konzerten, in denen sich die besten Stellvertreter beider Gruppierungen begegneten. Zum Beispiel bei Konzerten von B. B. King, der immer wieder Verehrer und Adepten zu sich auf die Bühne holte, um aus dem vergleichweise schematischen, aber suggestiven Blues-Harmoniegebilde den allerletzten Saft an Licks und scheinbar spontanen Eingebungen herauszukitzeln, die noch in ihm steckten. Vielleicht die musikantisch beste Session aus dieser Schublade: dieser Auftritt mit Eric Clapton und Phil Collins an den Trommeln. Da klang Kings im Original eher gemächliche The Thrill Is Gone plötzlich ganz vital und upbeat. Das Zusammenspiel von King und Clapton wirkt improvisiert und zielstrebig zugleich. Paul Butterfields Mundharmonika verdichtet das Klangbild. Der Thrill vorbei? Ganz im Gegenteil. Diese Night of Blistering Blues (so der Titel des Konzerts) von 1987 macht Lust auf mehr (Einbettung gelöscht. YouTube-Link)
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