7. Juli 2007

Vanek, hol die Schubkarre heraus: 50 Millionen Dollar für Grazer Eishockeystürmer

Ka-Tsching, Ka-Tsching. Das Geklimper von Geld dürfte dem angehenden Vater Thomas Vanek laut und vernehmlich in den Ohren klingeln. 50 Millionen Dollar über eine vertragliche Laufzeit von sieben Jahren hat der Grazer Eishockeystürmer in der Tasche, ohne auch nur einen weiteren Handschlag tun zu müssen. Das liegt daran, dass die Edmonton Oilers soviel für seine Dienste geboten haben, um Vanek in die abgelegene Stadt im hohen Nordwesten des Kontinents zu locken. Und dass die Buffalo Sabres anschließend gleichzogen. Mit anderen Worten: Nach den Regeln des NHL-Tarifvertrags, der dem 23jährigen nach dem Ablauf seines ersten Vertrages den Status einen restricted free agent eingebracht hatte, bleibt er damit automatisch in Buffalo. Ohne die Details der Vortragsvorlage zu kennen: Man darf davon ausgehen, dass sich sein neuer (alter?) Arbeitgeber den sportlich in Minnesota gereiften Österreicher das Recht vorbehalten wird, ihn per Trade an ein anderes Team abzugeben. Das Geplänkel um Vanek hatte schon früh begonnen und wurde durch die Abschlüsse seiner Teamkollegen Daniel Briere (Philadelphia Flyers) und Chris Drury (New York York Rangers) zu einer einfachen Pokerkonstellation. Die Sabres können sich bei den Oilers dafür bedanken, dass sie den Preis ohne Not derart hochgeschossen haben. Experten hatten mit einem Maximalgehalt von 4,5 Millionen Dollar pro Saison gerechnet. Kein Wunder. Vanek ist zwar ein produktiver und geschickter Torjäger. Aber in den Playoffs - also dann, wenn es wirklich zählt - hat sich das bislang noch nicht niedergeschlagen.

Laut sportnet.at (wo man zur Nachricht eine Dia-Show von seinem Heimaturlaub findet) soll Steve Bartlett, der Agent von Thomas Vanek, zur Reaktion des Österreichers gesagt haben: „Ich glaube Thomas war geschockt. Ich habe ihm immer gesagt, dass wir einen guten Vertrag bekommen werden, aber ich schätze er hat es nicht geglaubt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es selbst glauben kann.“

Nachtrag: Wie sauer die Sabres über die Offerte der Oilers sind, kann man sich gut ausmalen. Das Management deutete bereits an, dass es sich in guter alter Eishockey-Prügel-Manier noch revanchieren werde. Edmonton, einst das Team der NHL mit Wayne Gretzky und Mark Messier und einer ganzen Garde von Hall-of-Fame-Kaliber-Spielern, hat zur Zeit viel Geld in der Kasse und profitiert unter anderem vom stärker gewordenen kanadischen Dollar, aber ist nicht in der Lage, hochkarätige free agents anzulocken. Die Prongers zum Beispiel gingen lieber nach Anaheim als noch einen Winter in Alberta dranzuhängen.

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