Man darf davon ausgehen, dass der Basketballspieler Daniel Artest nur deshalb so viel Beachtung findet, weil er der kleine Bruder von Ron Artest ist. Das heißt: mit 140 Kilo Kampfgewicht dürfte er eher so etwas wie der größere Bruder sein. Aber das heißt nicht, das es sich nicht lohnen würde, sich mit einem solchen Sportler zu beschäftigen, der einst in Saarlouis ein Gastspiel gegeben hatte ("...wurde wieder entlassen. Aufgrund seiner Ansprüche bester europäischer Spieler zu werden, aber mangelndem spielerischen Vermögen und Teamverständnis..." schrieb ein Kommentator vor knapp einem Jahr an dieser Stelle.) Und beschäftigen - das hat Washington-Post-Blogger Dan Steinberg denn auch in seiner unvergleichlich zart sarkastischen Weise getan. Der Anlass: ein NBA-Summer-League-Spiel der Washington Wizards gegen die Sacramento Kings in Las Vegas. Was der Bursche kann, konnte er nicht überprüfen. Artest jr. hat nicht gespielt. So gut ist er nicht - egal, was sein Bruder von ihm hält.
Ach, ja, der Bruder. Natürlich wollen die Gerüchte über einen Wechsel nach New York nicht verstummen, solange man bei den Knicks den Eindruck bestehen lässt, als würde man gerne mit den Sacramento Kings tauschen. Aber da man im Madison Square Garden auf Hoffnungträger wie Center David Lee und Forward Renaldo Balkman nicht verzichten will, sondern nur Ballast abwerfen will, müsste den Kings das Thema Artest schon sehr auf die Nerven gehen. Aber danach sieht es nicht aus. Zumal er im Vergleich zu anderen NBA-Profi seiner Spielstärke relativ preiswert besoldet wird.
Andere Baustelle: In den ersten Betrachtungen über Nick Fazekas, die Zweitrunden-Neuerwerbung der Dallas Mavericks, menschelt es vor allem. Kein Wunder. Der Großvater floh aus dem kommunistischen Ungarn in die USA. Und Anti-Kommunisten finden in Amerika immer ein williges Publikum. Die Projektion, dass der Neue schon bald als zuverlässiger Reservist hinter Dirk Nowitzki parat stehen soll, wirkt nach den ersten Spielen in der Summer League eher gewagt. Die Mavericks scheinen sich nicht sehr stark für den Markt der Free Agents zu interessieren. Gut möglich, dass sie mit den Spielern in die kommende Saison starten, die sie haben. Das die Verhandlungen mit Devin Harris gut ausgehen werden, darf man den Erfahrungen des letzten Jahres mit Josh Howard einfach annehmen.
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