19. Juli 2007

"Kastriert Vick"

Man kann es sich ziemlich schnell mit den Tierfreunden verderben, wenn man Hundekämpfe organisiert oder gar sein Haus für solche Veranstaltungen zur Verfügung stellt. Insbesondere mit denen von der militanteren Sorte von der PETA-Fraktion, denen jeder Mensch suspekt ist, der sich gerne von tierischen Eiweißen ernährt oder gar Fleisch verzehrt. Die besprühen dann schon mal ihr eigenes Auto mit Parolen wie "Kastriert Vick". Vermutlich dürfte das für den Genital-Herpes-Verbreiter Michael Vick noch das geringere Problem sein. Die Meldung von heute ist das langsame Rückzugsmanöver, das Werbepartner Nike begonnen hat, um nicht in den Strudel gerissen zu werden, der sich rund um die Anklage für den Quarterback der Atlanta Falcons auftut. Die Firma, früher kein Kind von Traurigkeit, wenn es darum ging, rebellische Sportler-Typen und unsägliche Pfeifen wie Tonya Harding in Schutz zu nehmen, gab bekannt, dass sie die Auslieferung des neuen Schuhmodells Vick V verschiebt. Die Meldung kam dekoriert mit einer unmissverständlichen Erklärung, an der sich die Chefs von ARD und ZDF (betreffend Radsport) ein Beispiel nehmen könnten. Unter anderem auch deshalb, weil das Unternehmen in letzter Konsequenz 1,5 Millionen Dollar allein im Bereich Produktherstellung in den Sand setzen dürfte, von angehäuften Entwicklungs- und Vermarktungkosten nicht zu reden. Wir haben hier nicht die Absicht, den dicksten Gorilla der Branche über den grünen Klee zu loben. Solche Aktionen sind immer auch von der Sorge bestimmt, dass man zuviel Gegenwind abbekommt, wenn man sich neben oder hinter einen Mann stellt, dessen Bekleidung (inklusive Schuhe) demnächst von der amerikanischen Gefängnisverwaltung gestellt werden könnte. Bei der genannten Nike-Zahl handelt es sich um ein Schätzung. Offizielle Infos gibt es keine. Auf die werden die Aktionäre noch eine Weile warten müssen.

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