18. Juli 2007

NFL-Quarterback Michael Vick auf die Anklagebank

Bis zu sechs Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 350.000 Dollar sind eine Menge Holz. Vor allem für das Ausrichten von Hundekämpfen. Aber das ist typisch für die USA, wo bei vielen Vergehen und Verbrechen exorbitante Strafandrohungen für relativ unbedeutende Aktivitäten im Spiel sind. Man nennt das Prinzip "Abschreckung". Es funktioniert nie, nicht mal bei Leuten mit einigermaßen Grips und Weitblick. Ob Michael Vick über Grips und Weitblick verfügt, wage ich nicht zu beurteilen. Dass jemand über ein beachtliches Talent verfügt, auf der intelligentesten Position einer Footballmannschaft, nämlich als Quarterback, zu bestehen, heißt ja nicht, dass er den Rest des Alltags überreißt. Im Gegenteil. Vick, mit 13 Millionen Dollar pro Jahr der am besten entlohnte Footballprofi nach Peyton Manning, wirkt bisweilen wie jemand, der denkt, dass er nach anderen Regeln lebt als der Durchschnittsbürger. Nun wurde er angeklagt, nachdem die Spurenfahndung den Garten seines Hauses auf der Suche nach Leichen von misshandelten Hunden umgegraben hatten. Die Anklageschrift bezieht drei weitere Verdächtige mit ein. Die NFL reagierte verhalten. Vicks Webseite reagierte noch gar nicht. Die Vorgeschichte aus Sicht eines amerikanischen Bloggers, der gewohnheitsmäßig hinter jedem Baum rassistische Amerikaner sieht, die versuchen, erfolgreiche Schwarze in den USA fertig zu machen.
Blick zurück: Die erste Meldung über die Probleme von Vick
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