Major League Baseball hängt schon eine ganze Weile am Tropf. Denn immer mehr junge Spieler kommen aus armen Ländern im kulturellen Einzugsbereich wie der Dominikanischen Republik und Venezuela. Die kann man mit billigen Verträgen ködern, um sie zu tausenden ins Ausbildungssystem der Minor Leagues einzuspeisen. Wie das so ist mit dem Selektionsprozess im Profisport: Die Jungs vom Dorf sind froh um die Chance. Die Liga-Bosse sind froh, dass sie auch weiterhin ein preiswertes Farm-Team-Konzept finanzieren können, das als Unterbau in den Anfängen der MLB entwickelt wurde. Gar nicht froh ist Venezuealas Präsident Hugo Chávez, dessen Land derzeit nach der DomRep mit 50 Abgesandten die zweitmeisten Ausländer in der Major League stellt. Er hätte gerne für den Baseball-Betrieb in seinem Land im Gegenzug einen Anteil an den Bonuszahlungen, die die Spieler bei Vertragsunterzeichung in der Top-Klasse bekommen.
Solche Verhältnisse gelten in anderen Mannschaftssportarten als ganz normal oder werden, weil etwa die Russen im Eishockey die von der NHL gezahlten Summen nicht akzeptieren, zu normalen Störfällen im täglichen Geschäft. Man darf davon ausgehen, dass Major League Baseball das Thema dazu benutzen wird, den vor einer Weile zum Feindbild hochstilisierten Politiker aus Südamerika als Beelzebub zu verunglimpfen. Dass sie dabei dass klassische Motto (Wir sind die USA. Wir plündern den Rest der Welt nach Belieben aus. Und Lateinamerika sowieso.) gerne verschweigen, versteht sich von selbst. Wenn sich ein kleines Land den wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten in den Weg stellt, wird es als Feind der Freiheit abgestempelt.
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