In Buffalo ist man vor ein paar Tagen ziemlich nervös geworden. Die NFL will Spiele in Kanada ausrichten, um die Liga dort stärker ins öffentliche Gedächtnis zu hämmern (und die Einnahmen über Fernsehgelder und Fanartikel anzukurbeln). Weil die Bills ausgesucht wurden, in Toronto zu spielen - nur ein paar Stunden mit dem Auto von Buffalo entfernt - und weil der Eigentümer der Bills schon ziemlich alt ist befürchten nun eine Menge Leute, dass der Club abwandern könnte. Es gibt viele Gründe, weshalb es nicht dazu kommen kann. Unter anderem den, dass man sich in die unmittelbare Konkurrenz zum Canadian Football begibt. Die CFL hatte mal kurzfrsitig ihre Tentakeln in die USA ausgestreckt und einen Club in Sacramento aufgemacht. Das Experiment wurde jedoch wieder eingestellt. Auf der anderen Seite gibt es in Toronto und in Hamilton (auf der halben Strecke zwischen Buffalo und Toronto) zwei CFL-Teams. Und die spielen Minimum bis in den November.
Immerhin: Jetzt hat ein Politiker vorgeschlagen, die Sachein Buffalo anders zu regeln. Durch eine Konstruktion wie in Green Bay, wo ganz normale Bürger Anteile halten und nicht ein einzelner Milliardär den Club besitzt. Das entspricht allerdings nicht den Intentionen der NFL, die schon häufiger bei Eingriffen in die Besitzverhältnisse auf die Nase gefallen ist. So hatte man vor ein paar Jahren versucht, den Umzug der Oakland Raiders nach Los Angeles zu verhindern und den Streit vor Gericht verloren. Inzwischen sind die Raiders wieder an ihrem Ausgangspunkt zurück, nachdem Eigentümer Al Davis sich dort mit den Kommunalpolitikern überworfen hatte, die ihm kein modernes Stadion bauen wollten. Tatsächlich ist nicht Toronto der erste Zielmarkt für die Liga, sondern Los Angeles, wo es seit dem Abschied der Rams (nach St. Louis) keinen NFL-Club mehr gibt.
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