Es war gestern abend schon sehr spät, als das letzte Viertel zwischen den Portland TrailBlazers und den New York Knicks lief. Aber wenigstens lief es (statt dieser ständigen Übertragungen mit dem schlechtesten Team der NBA, besser bekannt unter dem offiziellen Namen Miami Heat. Es lief, wenn auch ziemlich schlecht für die besagten TrailBlazers. Den ersten Teil der Übertragung hatte ich verpasst. Das war die Phase, als sich die Knicks, so sagte der Kommentator dankenswerterweise immer wieder, mit starkem Drang zum Brett ständig offensive Rebounds geangelt und auf diese Weise eine kleine, aber stabile Führung herausgearbeitet hatten.
Aber dann kam der Umschwung. Live. Portland holte kurz vor Schluss den Rückstand auf, zog gleich und erzwang eine Verlängerung und gewann mit 94:88. Nicht "all-star-artig", wie das eine Zeitung in Oregon hinterher nannte. Aber gut. Fast sachlich. Wo kämen wir denn auch hier hin, wenn wir einen Sieg über ein Team wie die Knicks, das neben den Heat zu den schlechtesten der Liga gehört, gleich in die Kategorie Extraklasse aufnehmen würden? Dann hätte man in Portland in dieser Saison viel zu feiern. Und zu staunen und zu erklären.
Hat man auch. Aber wirklich erklären kann das Phänomen TrailBlazers niemand. Weshalb es zu diesem Problem jetzt auch einen Blog-Beitrag auf nba.com gibt.
Und wo wir schon gerade bei den Hinweisen sind: Es gibt in Deutschland ein ambitioniertes Männermagazin, das man wirklich empfehlen kann. Es heißt FELDhommes, wird in Hamburg gemacht, und zwar ohne Unterstützung eines großen Verlages, und widmet sich in jeder Ausgabe ganz konsequent einem alles überragenden Begriff. Der wird von der Redaktion jedes Mal mit voller Absicht sehr weit und assoziativ ausgelegt. Im neuen Heft, das am Montag herauskommt, geht es um Spiel. Der Beitrag von dieser Stelle aus ist ein Porträt von und Interview mit Johnathan Wendel, dem besten Video/Computerspieler der Welt. Online ist diese schicke dicke Produkt nicht zu haben. Man muss dafür an den Kiosk. Ich habe die Themenliste gesehen. Ich sage: Das lohnt sich. Hier ein Auszug:
Das Spiel mit der Realität.
Fünf Jahre lang hat Joris Luyendijk im Nahen Osten mit Steinewerfern, Taxifahrern und Professoren, mit Opfern, Tätern und deren Familien gesprochen und Terror und Krieg aus nächster Nähe beobachtet
Vito Avantario (Text und Interview)
Der Meister des virtuellen Universums.
Johnathan Wendel ist schnell, durchtrainiert, zielsicher und geschäftstüchtig. Als Kind spielte der Profi Athlet Baseball, Football und Hockey, aber der Sport in dem er Weltspitze wurde ist: Video Gaming.
Jürgen Kalwa (Text) und Uli Holtz (Fotos)
Der will nur spielen
Es ist schon reichlich verwegen, wenn ein junger Deutscher zur Elite des britisch dominierten Billardsports aufschließen will. Aber aussichtslose Lagen sind Patrick Einsles Spezialgebiet – er spielt Snooke
Bertram Job (Text) und Thomas Rabsch (Fotos)
„Scheiße: Schiller.“
Uwe Bohm ist Schauspieler. Und das seit er 12 Jahre alt ist. Aber trotz unzähliger Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen vermag er das Metier nicht recht zu genießen.
Vito Avantario & Kai Flemming (Text und Interview)
Applaus für die Shitkeeper.
Beim Elefantenpolo treten zwei Mannschaften bestehend aus je vier Elefanten und ihren Reitern gegeneinander an.
Christian Litz (Text) und Marcus Vogel (Fotos)
Der Spielmacher.
Jan Rosenthal ist Stammspieler im Mittelfeld von Hannover 96, der Überraschungsmannschaft der Hinrunde. Der 21jährige Kapitän der U-21 sieht sich aber beileibe noch nicht als großen Macher: "Ich regiere nicht, ich bediene."
Oliver Wurm (Text und Interview) und Robrt Grischek (Fotos)
Zum Blättern gibt es noch mehr: fünf Modestrecken. Noch mal: FELDhommes heißt das Magazin.
1 Kommentar:
Hey, eines ist klar: Nba Tickets wuerden wir hier in Deutschland auch gern kaufen. Leider gibt's solche Spieler bei uns nicht
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