Zwanzig Jahre NHL sind genug. Joe Sakic, der Kapitän der Colorado Avalanche, geht in den Ruhestand. Gedraftet wurde er von den Quebec Nordiques (falls sich jemand nicht daran erinnern kann: Das war mal ein Eishockey-Team in der NHL, das 1995 die Koffer packte und von Kanada nach Denver umzog). Zweimal Gewinner des Stanley Cup, der beste Spieler des olympischen Turniers 2002 in Salt Lake City. Sakic kommt aus dem Großraum Vancouver, weshalb viele geglaubt haben, er würde sich noch um einen Platz in der Olympiamannschaft für den kommenden Winter bemühen. Aber die Aussichten darauf waren mehr als gering. In der letzten Saison war er die meiste Zeit verletzt.
Zu den Nordiques fallen einem bei der Gelegenheit noch zwei Dinge ein: Uwe Krupp spielte dort und wechselte mit dem Club nach Colorado. Und die Saga rund um Eric Lindros, den das damals notorisch schlechte Team als ersten aus dem Draft-Pool ziehen konnte. Lindros galt als Riesentalent in der Größenordnung eines Wayne Gretzky und wollte nicht im hohen Norden spielen, wo man auch noch Französisch sprechen muss, wenn man mit dem Umfeld kommunizieren will. Nach einem Jahr Gezerre wurde er schließlich an die Philadelphia Flyers abgegeben. Der Tausch brachte den Nordiques jede Menge Bausteine für den späteren Erfolg: fünf Spieler namens Peter Forsberg, Mike Ricci, Ron Hextall, Steve Duchesne und Kerry Huffman, einen nicht sofort benannten Spieler, aus dem Chris Simon wurde, zwei Erst-Runden-Draft-Plätze und 15 Millionen Dollar in bar. Aus einem der Draftplätze wurde der Torwart Jocelyn Thibault. Lindros wurde zu einem spielbestimmenden Spieler, aber nicht zum Superstar und musste wegen häufiger Gehirnerschütterungen schon vor einer Weile seine Karriere beenden.
Das Highlight-Video zu Ehren von Sakic:
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