1. Juli 2009

Der Klingelbeutel: Wenn man nicht zählen kann

Die Boston Red Sox zeigen einen interessanten Fall von Regelkenntnis. Sie traben in einem Inning gegen die Baltimore Orioles bereits nach zwei Outs vom Feld. Der Fernsehkommentator sagt, so was habe er noch nicht gesehen. Musst du gucken.

• Im Automobilrennsport haben Familien und deren patriarchalischen Strukturen schon immer einen Einfluss auf die Geschäfte gehabt. Man denke an die Familie France und NASCAR auf der Organisatorenseite oder an die Pettys und Earnhardts und Andrettis auf der Fahrerseite. Auf diese Weise wurde dann auch Familienmitglied Tony George in Indianapolis zum Chef in Sachen Speedway. Er spaltete CART, holte NASCAR und die Formel 1 auf die langweilige Rennstrecke (in deren Innenraum sich immerhin Teile eines ganz ordentlichen Golfplatzes befinden) und strickte weiter an dem völlig überkandidelten Anspruch, dass die Stadt der Nabel der PS-Welt sei. Was selten vorkommt (und ein hübsches Echo auf die ganze Mosley-Geschichte in der Formel 1 darstellt): Jetzt wurde George, obwohl jahrelang erfolgreich und noch jung an Jahren aus dem Amt hinausbefördert. Quelle: die Ortszeitung.

• Der erfolgreichste Trainer in der Geschichte der NBA wird wohl ab der kommenden Saison einen Gang zurück schalten. Phil Jackson soll aus gesundheitlichen Gründen die Reisen der Lakers nicht mehr mitmachen. Das sind eine Menge Spiele, denn die NBA hat eine Tabellenrunde mit 82 Begegnungen. Die Andeutungen, die es dazu gibt, haben Spekulationen verursacht, dass man in Los Angeles einen Nachfolger installieren will – und zwar niemand anderen als Coach K, den Mann aus Duke und Trainer der US-Nationalmannschaft, die sich in Peking rehabilitieren konnte. Der Herr mit dem unaussprechlichen Namen verneint. Er gehört nicht mehr zu den Jüngeren und hat finanziell längst ausgesorgt. Allein die Uni zahlt ihm reichlich. Nicht zu reden von seinen anderen Einnahmequellen. In diesem Wikipedia-Eintrag gibt es übrigens eine Unterweisung, wie man seinen Namen auf Polnisch phonetisch korrekt ausspricht. Das hätte man sich für diesen deutschen Wikipedia-Beitrag auch gewünscht und nicht diesen Unfug, er habe einen "komplizierten" Nachnamen.

• Falls es Leser des Blogs noch nicht gemerkt haben sollten: Das Schicksal von Moneyball und dem Versuch, das Buch zu verfilmen, geht uns nach. Über die jüngste Entwicklung hatten wir bereits berichtet. Dieser Nachklapp soll die Sache denn auch nur abrunden. Die Chefproduzentin von Sony erläutert, weshalb sie Regisseur Steven Soderbergh in den Arm gefallen ist und das Projekt gestoppt hat. Der Mann hatte doch tatsächlich versucht, einen kunstvollen Film zu drehen und den Anspruch formuliert, dass der Inhalt mit der Realität übereinstimmt. Nein. Realität im Kino, das geht nun echt zu weit.

2 Kommentare:

Dmitrij Karle hat gesagt…

Ich bin erst kürzlich auf ihren Blog gestoßen. Tolle Arbeit, wie ich finde.
Teilweise sehr amüsant und auch interessant zu lesen.

Anonym hat gesagt…

Nach dem zweiten Out das Feld zu verlassen scheint gerade in Mode zu kommen:

http://mlb.mlb.com/media/video.jsp?content_id=5321839