Vor ein paar Tagen wurde Erin Andrews das Opfer ihres Berufs. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Erin Andrews läuft in den USA unter sideline reporter. Und das bedeutet, dass man bei einem Baseballspiel einer ständig drohenden Gefahr ausgesetzt ist: dass man von einem herumirrenden Ball getroffen wird. Ein Baseball ist ein steinhartes Objekt aus Kork und Leder und hat schon so manchen Spieler schwer verletzt. Erin Andrews erlitt zum Glück nur eine Prellung am Kinn und wurde ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen scheint die Sache verheilt. Es gab ein paar Meldungen auf den Seiten von amerikanischen Sportbloggern, die mit einer auffallenden Hingabe das Wohl und Wehe der blonden Fernsehfrau verfolgen. Das war's.
Am Wochenende wurde Erin Andrews Opfer ihres Ruhms. Einer Bekanntheit und Popularität, die sehr wenig mit ihrer Fähigkeit zu tun hat, vor laufender Kamera gerade Sätze zu formulieren, sondern mit ihrem Aussehen. Wie wichtig das ist, erkennt man schon an der gängigen Kategorisierung jener Arbeit, die Erin Andrews erledigt, wenn sie während der Liveberichterstattung von Spielen Trainer und Akteure interviewt. Man nennt die Leute (inzwischen sind es überwiegend Frauen): sidelinehotties. Niemand ist hotter als Erin Andrews.
Deshalb schlug auch die Aktion ihres Arbeitgebers ESPN große Wellen, nachdem ein durch eine kleine Öffnung in der Wand (womöglich auch durch das Guckloch in der Tür) eines Hotelzimmers geschossenes Video von ihr im Internet zu kursieren begann. An dem Video ist nur eines bemerkenswert: Erin Andrews trägt keine Kleidung und bedient damit – ungewollt und ohne es verhindern zu können – die erotischen Phantasien einer ganzen Generation von jungen Sportfans, die auf einer reichen Diät aus ESPN-Berichten und Blog-Beiträgen groß geworden sind. Das Video, obwohl von den meisten Seiten angesichts der möglichen rechtlichen Konsequenzen, sofort wieder getilgt, geistert auch noch weiter herum. Cache-Links helfen den unerbittlichen Suchern, die in den letzten beiden Tagen die nackte Erin Andrews zum Spitzenreiter der Such-Charts gemacht hatten.
Das heißt, die Prognose von letztem Jahr – "Es wird nicht mehr lange dauern, und Leute werden Sportübertragungen anschauen, um Erin Andrews zu sehen. Nicht wegen des Sports." – ist damit eingetroffen. Wer sich für die Hintergründe des Phänomens interessiert, sollte sich die alte Geschichte zu Gemüte führen. Sie selbst wurde damals mit den Worten zitiert: " I don’t look at myself as a sex object. I’ve never carried myself in that way." So unschuldig. So naiv. So lange her.
Dies ist ein anderes Video mit der Dame, in dem ein College-Trainer beim Interview versucht, ihr etwas sehr nahe zu treten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen