11. April 2008

Die Oklahoma-Gang: Lügen, dass sich Balken biegen

Was ist eigentlich schlimmer? Wenn ein NBA-Schiedsrichter ein paar Mafia-Figuren Informationen über Spieler gibt, die bei Wettgeschäften zu einem Faktor werden können? Oder wenn die Besitzer eines Clubs die Öffentlichkeit und den Commissioner der Liga anlügen und auf diese Weise dokumentieren, dass sie in den essentiellen Fragen des Geschäfts nicht vertrauenswürdig sind und nicht bloß ein oder zwei Spiele verschieben, sondern ein ganzes Team?

Instinktiv würde jeder von uns sagen: Der Referee ist das größere Problem. Wir wollen fairen Sport und keine schattige Einflussnahme auf den Ausgang von Begegnungen. Aber nüchtern muss man sagen: Der fragliche Schiedsrichter wird demnächst vermutlich ins Gefängnis müssen und dadurch wird zumindest unser Rechtsempfinden nicht weiter belastet. Die Eigentümer der Seattle SuperSonics hingegen werden vermutlich nicht bestraft. Obwohl diese Geschichte einem die Haare zu Berge schickt. Da arbeiten die Leute mit dem gleichen moralischen Korsett wie der derzeitige Mann im Weißen Haus und seine Unterlinge und lügen, dass sich die Balken biegen. Aber statt bestraft, werden sie vermutlich noch belohnt. Mit dem Umzug des Clubs nach Oklahoma City.

Nachtrag: Die Verkündung des Strafmaßes für den geständigen Schiedsrichter wurde aus nicht bekannten Gründen verschoben. Nun soll die Angelegenheit im Mai abgehandelt werden.

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