Unbegreiflich. Wenn sich die Phoenix Suns innerlich auf einen Gegner in den NBA-Playoffs eingestellt hatten, dann diesen - die San Antonio Spurs. Wegen Tim Duncan hatten sie Shaquille O'Neal aus Miami geholt und eine Menge Substanz und Tempo abgegeben. Heute hatten sie erste und beste Gelegenheit zu zeigen, wie man die Umbauarbeit in Erfolg ummünzt.
Unbegreiflich: Die San Antonio Spurs gingen erst zweieinhalb Minuten vor Schluss der regulären Spielzeit zum ersten Mal im gesamten Match in Führung. Sie brauchten einen Dreier von Michael Finley, um sich in die erste Verlängerung zu quälen. Sie brauchten einen Dreier von Tim Duncan - den ersten der gesamten Saison -, um sich in die zweite Verlängerung zu quälen. Und dann machten sie langsam, aber sicher den Sack zu und waren klug genug, die Partie zwei Sekunden vor dem Ende zu entscheiden. Die Suns hatte keine Auszeiten mehr. Ja, und das war's. 117:115.
Unbegreiflich. Denn das war die Begegnung, die die Suns in der Halle der Spurs gewinnen mussten. Denn sie haben in der Best-of-Seven-Serie als schlechter Platzierter nur maximal drei Heimspiele. Das war die Begegnung, die sie dreimal gewinnen konnten. Aber gegen Schluss kulminierte die Leistung in kleinen mentalen Fehlern. Der schwerwiegendste war vermutlich der von Steve Nash im vierten Viertel, als er die Shot Clock aus den Augen verliert und die Suns ohne Wurfversuch den Ball abgeben. O'Neal ist sicher nicht das viele Geld wert, das ihm die Suns bezahlen. Aber er war durchaus ein brauchbarer Fels in der Brandung.
Die San Antonio Spurs mögen diese Art von Basketball innerlich richtig gut finden - ein Sieg ist ein Sieg ist ein Sieg. Aber damit stehen sie vermutlich weit und breit alleine da. Am meisten wird sich Mark Cuban ärgern. Der bezahlt noch immer das Gehalt für Michael Finley. Die Mavericks sind übrigens in ein paar Minuten an der Reihe.
2 Kommentare:
Ich sehe nicht, was daran unbegreiflich sein soll... Die Spurs haben nun einmal gewonnen, und das zählt.
Zu Ihrem Artikel heute in der fas:
kevin garnett hat kein totes team zum leben erweckt, die celtics haben einen kompletten rebuild gemacht, sodass garnett zu einem völlig neuen Team gekommen ist (und das auch erst nachdem die Zusage von RAY ALLEN da war). Und wer All-Stars wie Pierce und Allen an seiner Seite hat, kann nicht zum MVP gewählt werden (im Ürbigen sollten Sie nicht die Bedeutung von Pierce unterschätzen).
Nach ihrer Weltformel wären es also Paul und Howard, die die Trophäen verdienen. Klarer Fall, wie man von einer Folge auf die Fehlerhaftigkeit der ursächlichen Hypothese schließen kann... Anscheinend kann man die Qualität von Spielern nicht in dieser Formel messen (überhaupt sind Zahlen fraglich, man denke nur an Tim Duncan oder früher Jason Kidd, die es verstanden ein Spiel zu dominieren ohne dass die Zahlen des Statistikboardes dies vermutet hätten).
Kobe Bryant hat gegen die Hornetts um Paul gewonnen und über die Duncan's Spurs' triumphiert, die Lakers eroberten sich dadurch Platz 1 in der härtesten Conference der Liga, er iost ein kandidat für den defense player of the year und den mvp award (zuletzt: jordan '88) und zählt zu den offensiv bestem was die liga hat, und das vor allem weil er nicht mehr nur dunkt sondern auch einen ziemlich guten schuss an den Tag legt (er spielt also erwachsen und nicht wie das Zerrbild in Ihrem Artikel vermuten lässt). der erfolg lag nicht nur an gasol, schließlich spielten die lakers mit bynum auch schon gut.
kobe bryant könnte der erste Spieler sein, der sowohl mvp, defense player und champion wird. Und dies wäre Bestätigung seiner Größe.
Sorry, aber diese Kritik kann ich wirklich nicht verstehen.
Jedem, der das Spiel gesehen hat, sollte dieses Ergebnis unbegreiflich sein, denn die Suns hatten ihren Gegner mindestens 90 Prozent des Spiels komplett im Griff. Ich persönlich hatte sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der ersten OT zu keiner Sekunde Zweifel an einem Sieg der Suns. Dass sie trotzdem verloren haben, ist auch für mich schier unbegreiflich. Denn viel besser kann man meines Erachtens in der Halle des amtierenden Champions und besten Teams des Jahrzehnts nicht spielen.
Zu Kevin Garnett: Es wäre müßig, Pierce und Allen gegen Bynum, Odom und Gasol abzuwägen und zu sagen, dass entweder Garnett oder Bryant mehr Unterstützung durch seine Teamkollegen erhält als der andere. Doch warum kann Garnett deswegen nicht MVP werden? Wie konnten dann Larry Bird oder Magic Johnson je MVP werden? Beide spielten in Mannschaften mit mehreren All-Stars zusammen. Es geht bei der Auszeichnung doch vor allem um den Einfluss des einzelnen Spielers auf sein Team. Glauben Sie ernsthaft, dass Ray Allen hauptverantwortlich dafür ist, dass Boston zum defensiv besten Team der Liga (und statistisch einem der besten aller Zeiten) wurde? Ist Ray Allen der Grund für die größte Verbesserung eines Teams von einer Saison zur nächsten in der Geschichte der NBA? Ich denke nicht. (Und zu dem Zeitpunkt des Wechsels: Natürlich hat Garnett erst nach der Verpflichtung von Ray Allen zugesagt – schließlich wollte er zu einem Championship-Anwärter. Glauben Sie, Kobe wäre mit den Ansprüchen, die er geäußert hatte, in der Off-Season zu Pierce- und Allenlosen Celtics gewechselt?)
Es geht beim MVP um den wertvollsten Spieler, nicht den besten! Und da kommen für mich nur zwei Spieler in Frage: Garnett und Paul. Beide haben dieses Jahr Herausragendes geleistet. Verstehen Sie mich nicht falsch: Kobe Bryant ist ein fantastischer Spieler und wenn es die Auszeichnung für den besten Spieler der Liga geben würde, hätte er (wenn auch nicht dieses Jahr) schon öfter meine Stimme bekommen. Aber warum soll er in der Saison, in der er statistisch wesentlich schlechter abschneidet als in den Vorjahren, und in der er die meiste Unterstützung seit Shaqs Abgang hat, MVP werden? Auch wenn er es am Ende wohl leider wird („Er ist einfach mal an der Reihe...“), verdient hat er es diese Saison nicht.
Und wenn schon mit völlig unerheblichen RS-Spielen argumentiert wird: Die Lakers haben gegen die Hornets zwei von drei Spielen und gegen die Celtics und Cavs jeweils beide Partien verloren. Nun also damit zu kommen, dass Kobe zu Saisonende einmal gegen Chris Paul gewonnen hat, finde ich nicht sehr überzeugend.
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