Die Halbwertzeit von ausgewachsenen Sporthelden ist mal richtig lang gewesen. Der Frauenheld Babe Ruth zum Beispiel, der gerne schon morgens scharfe Sachen trank, ist auch heute noch eine Ikone. Nach Leuten wie Jesse Owens und Cy Young wurden Preise benannt. Und wer wird je Halla vergessen, die unvergleichliche Stute, auf deren Rücken sich ein verletzter Hans-Günter Winkler in Stockholm anno 1956 zum Mannschafts-Gold quälte? In Warendorf haben sie eine Straße nach ihr benannt. Sie steht im Guinness-Buch der Rekorde. Und es gibt ein Denkmal. In Lebensgröße.
Die Jungs und Mädels der aktuellen Jahrgänge scheinen hingegen ganz rasch zu verglühen. Oft sogar nur deshalb, weil sie den Unterschied zwischen moralisch und unmoralisch, richtig und falsch nicht erkennen können. Richtig heiß glüht dieser Tage Roger Clemens, einer der besten Baseball-Pitcher aller Zeiten. Nach der Doping-Arie (gegen die Vorwürfe wehrt er sich vehement, aber die Indizien sprechen eine andere Sprache) hängt ihm jetzt noch die starke Zuneigung zu einer 15jährigen nach. Innig soll es gewesen sein. Und nach den Gesetzen des Landes möglicherweise auch juristisch nicht einwandfrei. Von dem Thema Ehebruch ganz zu schweigen. Das Mädchen ist natürlich heute viel älter und hat ihre eigenen Schwierigkeiten. Aber gegen die Imageprobleme von Roger Clemens wirkt das eher bescheiden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen