Nachdem Martin Kaymer vor wenigen Monaten halb Deutschland wachgemacht hat und auf einmal überall und jeder um seine sportliche Laufbahn besorgt ist, ist er in ein kleines Karriereloch hineingegelitten. Ich mag nach meinen Gespräch neulich in Arizona mit ihm nicht behaupten, dass ich wirklich weiß, wie er tickt. Aber ich würde mich wundern, wenn selbst jemand mit seinem Talent ständig immer nur Weltspitzenleistungen produzieren würde. Der Aufstieg verläuft meistens nicht geradlinig, sondern eher in Spurts. Er hat bisher nicht verlauten lassen, ob er mit neuen Schlägern herumexperimentiert, was angesichts des Vertrags mit Titleist nahe liegt. Oder ob er eventuell Schwierigkeiten verspürt, sich auf die neuen Belastungen - mehr Interviews, Pressekonferenzen, mehr Reisen, andere Plätze - einzustellen.
Zumindest eine Anekdote aus Augusta gibt zu denken: Danach sieht er sich noch sehr oft mit Konstellationen konfrontiert, die eine rührende Naivität andeuten. Auf der anderen Seite: Jede Lernerfahrung - seien es die welligen und extrem schnellen Grüns im Augusta National, auf denen er ab Donnerstag antreten wird, oder das Bermuda-Gras, das man im Süden der USA aus klimatischen Gründen bevorzugt - dürfte bei ihm durchaus Erfahrungswerte produzieren, die er noch einmal nutzen wird. Das Problem: Um dies dann auch tatsächlich anzuwenden und zum Beispiel in der Zukunft in Augusta zu spielen, darf ein Spieler in der Weltrangliste nicht sehr viel weiter abrutschen.
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