11. April 2008

Kaymer dreht an der Schwungschraube

Eigentlich war es nicht anders zu erwarten: Dass Martin Kaymer auf seiner ersten Runde beim Major und dann noch auf dem schwersten Platz von allen, die die Profis spielen, ein paar folgenschwere Böcke schießt. Wie den auf dem kurzen Par-3-Loch an jener Ecke vom Augusta National, die mal jemand als Amen Corner bezeichnet hat. Der Abschlag landete im Teich. Auf der Scorekarte stand hinterher eine 5. Solche Schnitzer sind beim Masters kaum noch wett zu machen. Denn wer hier auf einem Loch Par erzielt, kann bereits froh sein. Tatsächlich muss sich der 23jährige mit seiner 76 nicht grämen. Er hat - zumindest theoretisch - heute durchaus noch eine Chance auf eine Platzierung im Gesamtfeld, die ihm ein Weiterkommen gestatten würde. Andere Leute begehen schließlich auch Fehler. Hier steht übrigens zum ersten Mal, dass er an seinem Schwung bastelt. Was auch erklärt, weshalb es in der letzten Zeit bei ihm nicht so doll gelaufen ist.

Ich habe mich übrigens in dieser Golf-Woche aus der Ferne mit einem Thema beschäftigt, das schon etwas länger auf dem Schreibtisch lag, aber nicht minder interessant ist: Mit dem Phänomen, dass der Rest der Golfwelt im Schnitt geschlagene 0,8 Schläge schlechter spielt, wenn Tiger Woods bei einem Turnier antritt. Leider ist der Artikel nur in der Print-Ausgabe der FAZ erschienen (am Donnerstag). Er beschreibt die Arbeit der Betriebswirtschaftlerin Jennifer Brown von der Universität Berkeley in Kalifornien, die diese statistische Auffälligkeit nicht nur ausführlich betrachtet hat und Turnier-Resultate aus sieben Jahren in ihrem Computer verglichen hat. Brown hat übrigens auch auch eine Erklärung für die Disparität: der Preisgeld-Modus im Profi-Golf demotiviert die meisten Spieler, sich anzustrengen. Zuviel von der Knete geht an die Top-Spieler in einem Turnier. Die Hinterbänkler verdienen jedoch genug, um sich ein hübsches Leben zu machen.

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