11. April 2008

Kaymer: Zu nass - zu forsch

Der Ausflug nach Augusta ging für Martin Kaymer unter bedauerlichen Umständen vorzeitig zu Ende. Bei einem langen Chip aus den Bäumen zurück aufs 15. Grün rollte der Ball zu weit und kullerte in den kleinen Teich, der das Loch um einen ganzen Zacken schwerer macht, als es aussieht. Mit einem Par hätte sich der Masters-Neuling mit einem Turnierstand von Plus 3 über der Cut-Linie gehalten - eine beachtliche Leistung. Aber das vertrackte Loch brachte dem 23jährigen einen Doppel-Bogey ein, also eine 7. Und dadurch rutschte er zu weit ab. Auch der ganz formidable Birdie auf der 18 konnte die Sache nicht mehr richten.

Die Runde mit 72 Schlägen besiegelte Platz 46 im Gesamtklassement. Er hätte heute eine 71 spielen müssen, um weiterzukommen (und hatte es auch drauf). Der folgenschwere Chip brachte Kaymer seinen ersten Auftritt im amerikanischen Fernsehen ein (im Rahmen einer kurzen Rückblende). Denn mit seiner 7 bewegte er die Cut-Linie nach oben, die sinngemäß jeden Freitag beim Golf so interessant ist wie der Kampf gegen den Abstieg in der Bundesliga gegen Ende der Saison.

Wer durfte noch am Freitagabend die Abreise buchen? Sergio Garcia, Ernie Els, Steve Stricker, Luke Donald und Bernhard Langer. Tiger Woods liegt mit sieben Schlägen Rückstand auf den führenden Südafrikaner Trevor Immelmann (-8) auf einem für den Sieg theoretisch aussichtslosen Platz. Bei seinem größten Comeback in Augusta im Jahr 2005 lag der Weltranglistenerste am Freitag sechs Schläge zurück. Den größten Pannentag hatte Justin Rose, der gestern mit vier unter Par die Tageswertung gewonnen hatte. Er fiel auf zwei über zurück und zeigte damit zum dritten Mal, dass er nicht das Durchhaltevermögen hat, um bei einem so schweren Turnier cool durchzuspielen.

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