Eigentlich wollte der Erfinder von Starbucks, einer Kaffeehaus-Epidemie, die in Manhattan inzwischen jede Straßenecke mit einem Ableger bedeckt, nicht mehr viel arbeiten. Er hat schließlich mit dem Konzept eines hochgehypten teuren Capuccino im Pappbecher wirtschaftlich hinreichend ausgesorgt. Aber zuerst hatte er das Gefühl, dass es in seinem Imperium nicht mehr richtig rund läuft, und er begann, sich wieder in die Managementarbeit einzumischen. Einmal warm gelaufen, entdeckte er plötzlich noch mehr Energie in sich. Zum Beispiel, um sich auf eine öffentliche Schlammschlacht mit den neuen Besitzern der Seattle SuperSonics einzulassen. Die hatte er im Juli 2006 ziemlich achtlos weiterverkauft, nachdem er - eher erstaunlich für einen Bewohner der Stadt - ganz offensichtlich seinen Spaß an dem Spielzeug verloren hatte. Aber auf einmal ist sein Interesse entfacht. Weshalb? Keine Ahnung.
Obwohl: Vordergründig gibt es da diesen Fall von Empörung, wonach die Käufer nach außen hin immer so getan haben, als würden sie ernsthaft an einer Lösung arbeiten, die dem Club eine wirtschaftlich gesunde Zukunft in der ziemlich lebenswerten Kaffee-, Bier-, Musik- und Computer-Metropole ermöglichen würde. Aber tatsächlich haben sie nie an etwas anderem gebastelt als dem Umzug des Teams nach Oklahoma City. Was jetzt auch durch interne Memos belegt werden kann. Erst diese späte Information hat unserem Starbucks-Gründer Howard Schultz zu einem Rächer der Enterbten gemacht. Dass die Burschen, denen er für etwas mehr als 300 Millionen Dollar den Laden angedreht hatte, alle aus Oklahoma kamen, schien ihm damals nicht weiter suspekt. Bei manchen fällt der Groschen eben später.
Jetzt kommt der Teil der Geschichte, zu dem man die Lach-Konserve aus der Sitcom einspielen sollte: Schultz hat einen Anwalt beauftragt, der überprüfen soll, ob er die Käufer auf Herausgabe des Clubs verklagen kann. Allein die Geste sorgt für viel positive PR, besonders in Seattle, wo Schultz das gut gebrauchen kann. Ob eine Klage überhaupt Chancen hat, weiß kein Mensch. Es klingt eher nach einer Gurke.
Blick zurück: Das Unwesen der Oklahoma-Gang
1 Kommentar:
Wirklich sehr schöne Seite. Kann man gut lesen. Übersichtlich gestaltet und ich werde die Seite weiter verfolgen.
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