6. Juli 2009

Federer ganz oben

Kaum hat Roger Federer Wimbledon gewonnen und damit Pete Sampras in der Liste der Grand-Slam-Erfolge überholt, sitzen Leute vor ihren Computer und machen sich Gedanken darüber, wie man total nicht vergleichbare Kritierien zu Rate zieht, um eine dieser unsäglichen Listen aufzustellen. Diesmal ist es die Liste der großartigsten Sportler aller Zeiten. Und diesmal war der Londoner Telegraph am schnellsten. Ehe wir uns mit den Feinheiten beschäftigen, hier die Rangordnung Sammlung (siehe Kommentar von probek):

1. Roger Federer (Tennis)
2. Jack Nicklaus (Golf)
3. Muhammad Ali (Boxen)
4. Michael Jordan (Basketball)
5. Michael Phelps (Schwimmen)
6. Martina Navratilova (Tennis)
7. Pelé (Fußball)
8. Usain Bolt (Leichtathletik)
9. Valentino Rossi (Motorradrennen)
10. Babe Ruth (Baseball)
11. Michael Schumacher (Automobilrennen)
12. Lance Armstrong (Radrennen)
13. Sir Steve Redgrave (Rudern)
14. Jackie Joyner-Kersee (Leichtathletik)
15. Wayne Gretzky (Eishockey)
16. Carl Lewis (Leichtathletik)
17. Don Bradman (Cricket)
18. Gareth Edwards (Rugby)
19. Joe Montana (American Football)
20. Shane Warne (Cricket)

Wer fehlt? Tiger Woods. Ella ("Babe") Didrikson Zaharias (dominant in der Leichtathletik UND im Golf, der Bergsteiger Reinhold Messner (wenn Schumacher ein Sportler ist, dann ist er das tausendfach), mindestens ein herausragender Zehnkämpfer, die logischerweise nicht über Jahrzehnte ihre Form halten können, weil deren Programm wirklich auf die Knochen geht. Obendrein ist es ist Unsinn, den besten Reiter beziehungsweise den besten Jockey aller Zeiten als Beispiel für Langzeiterfolge auszulassen. Wer Gretzky für ausreichend qualifiziert hält, macht einen Fehler, wenn er nicht zumindest einen Russen ebenfalls nominiert und so weiter und so fort...

Aber zum Glück gibt es Alternativen. Hier eine Liste der besten fiktionalen Sportheroen. Der Sieger? Al Bundy von Eine schrecklich nette Familie.

6 Kommentare:

probek hat gesagt…

*räusper* … im TELEGRAPH steht:

However, in reality it is counter-intuitive to compare athletes from one sport with another, even if their relative influences can be measured. As a result, this list is in no particular order.

"Ganz oben" ist also mitnichten der Beste der Besten: die Liste hat im Original keine Rangordnung.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Danke für den Hinweis. Ich habe das im Text geändert. Ich möchte aber die Ziffern nicht weglassen. Die machen es übersichtlicher. Und sie entsprechen der Reihenfolge im Telegraph. Die kann ja nicht total zufällig zustande gekommen sein....

ker0zene hat gesagt…

Die Bild (... ja, wirklich nur in der Pause das Blatt vom Kollegen gelesen ;-) ) hat heute auch eine Rangliste. Ali erster, Pele zweiter, natürlich ein paar Deutsche dabei (Schumacher, Beckenbauer), dann (in anderer Reihenfolge) Jesse Owens, Carl Lewis, Michael Phelbs, Roger Federer, Michael Jordan. Irgendwen habe ich noch vergessen.
Trotzdem ein sinnfreies Unterfangen, aber die Seiten müssen ja gefüllt werden.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Online hat Bild natürlich daraus wieder die berühmte Klickstrecke gebastelt, eine besondere deutsche Krankheit, von der Zeitungen in englischsprachigen Ländern zum Glück nicht angesteckt worden sind. Ich verweigere bei so etwas meine Mitwirkung als Leser. Das passt natürlich in diesem Fall ganz gut zu meiner Empfindung für diese Postille.

Christoph hat gesagt…

Also die zahllosen Listen der Londoner "Times", bei denen man zum Weiterlesen auch immer klicken muss und Überschrift und Text gern mal auf getrennten Seiten stehen, sind auch eine Pest.

Wobei: Wen interessieren schon die 50 besten Aston-Villa-Spieler aller Zeiten?!?

Unknown hat gesagt…

Gehört nicht eigentlich auch Steffi Graf in so eine "Ansammlung"?
Und was mich immer wieder stutzig macht ist die Tatsache, dass es scheinbar immer noch Leute gibt, die denken, dass man kein Sportler ist, nur weil man in einem Formel-1 Auto sitzt.
Nicht, dass es hier Missverständnisse gibt: Ich bin kein Freund vom im-Kreis-fahren und finde auch Michael Schumacher nicht besonders sympathisch, aber man muss den wirklich hohen Fitnissgrad, den diese Leute erreichen müssen, um es über zwei Stunden in so einem Wagen auszuhalten und dabei auch noch hochkonzentriert zu bleiben, respektieren.