19. November 2006
NBA de luxe: Bibel, Basketball und bizarre Zivilklagen
Für das Gehalt, das ein NBA-Spieler wie Zach Randolph erhält, kann man sich viel leisten. Unter anderem eine Villa außerhalb von Portland, zahllose Autos, Kampfhunde, die auf das Kommando "Platz" hören, und eine ganze Mannschaft an Begleitern, mit denen man in seinem Heimkino stundenlang Videospiele abspulen kann. Und weil Zach Randolph stolz darauf ist (genauso wie auf die prominent ausgestellte Bibel in seinem Wohnzimmer), hat das MTV-Publikum vor einer Weile von all dem einen Eindruck erhalten dürfen. Was das Geld nicht vermag, ist, dem Mitglied der Portland TrailBlazers Wertvorstellungen zu vermitteln, die sich an den allgemein gültigen gesellschaftlichen Maßstäben orientieren. Deshalb erhielt er im Oktober eine Zivilklage von einem Nachbarn, der sich seit zwei Jahren von Randolph und seinem Freund und ehemaligen Mannschaftskameraden Qyntel Woods eingeschüchtert und attackiert wurde.
In dieser Woche kam die Klage einer Frau dazu (sie wird unter dem Anonym-Namen Jane Doe in den Akten geführt). Sie beschuldigt Randolph und eine Gruppe von Freunden, die er seine Hoops Family nennt, sie vergewaltigt zu haben. Weil der Vorwurf eine komplexe Vorgeschichte enthält, bei der es um einen Strip-Club und um bezahlten lesbischen Sex geht, durch den sich Randolph angeblich in Stimmung bringen wollte. Die Details werden allerdings haarklein in der Anklageschrift aus Sicht der betroffenen Frau abgehandelt. Sie verlangt 1 Million Dollar. Sie hatte den Vorfall im August der Polizei gemeldet. Die Staatsanwaltschaft hatte damals jedoch die Ermittlungen nicht vorangetrieben. Unter anderem, weil, wie AP meldet, Randolph nicht als Verdächtiger identifiziert worden war.
Randolph ist schon einmal knapp davon gekommen - 2004 - bei einer Schießerei in einem Nachtclub in seinem Heimatstaat Indiana. Sein Bruder Roger wurde jedoch verurteilt und musste ins Gefängnis. Im Jahr 2003 wurde er mannschaftsintern für zwei Spiele gesperrt, weil er im Traning seinen Teamkollegen Ruben Patterson ins Gesicht geschlagen hatte.
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