26. August 2007

Football wird durch Tennis erst schön

In dieser Woche beginnen die US Open da draußen auf der weitläufigen Tennisanlage hinter dem Shea Stadium und dem Flughafen La Guardia, der seine Flugzeuge zwei Wochen lang umlenkt, damit die Zuschauer das Spiel der stöhnenden Knüppler, die einen armen unschuldigen gelben Filzball verdreschen, auch akustisch in voller Dröhnung genießen können. Obwohl: Damit keine falschen Vorstellungen aufkommen: New Yorker Zuschauer sind nicht besonders respektvoll. Die machen selber gerne Krach, laufen durch die Ränge während auf dem Platz gespielt wird und gehen jedes Mal so richtig mit, wenn Spannung knistert. Das Interesse und die Zuneigung zu Tennis verbreitet sich über seltsame Wege. Man denke nur an diese Geschichte aus der Los Angeles Times, in der der erfolgreichste College-Football-Coach der letzten Jahre, begründet, weshalb er für seine Mannschaftssportart so viel Inspiration aus einem Buch gewinnt, das 1972 erschienen ist: The Inner Game of Tennis - ein Schwarte über die mentale Seite des Spiels, geschrieben von einem gewissen W. Timothy Gallwey. Pete Carroll, Head Coach von USC, ist vernarrt in die simplen vom Zen-Buddhismus inspirierten Weisheiten von Gallwey und hat dies endlich zugegeben. Es kann schon sein, dass man als Football-Philosoph mit solch alten Traktaten noch viel ausrichten kann. Im Tennis aber bestimmt nicht. Es wurde geschrieben, ehe die Navratilova und der Lendl, der Borg und der McEnroe, die Graf und der Federer ihre besten Jahre hatten. Spieler, die allesamt gezeigt haben, dass man beim Tennis auf unterschiedliche Weise die eigene Psyche aktiviert und dem Gegner aufzwingt und dass es nicht nur ein Patentrezept für den Erfolg gibt.

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