Die Akte Vick ist heute um einen Vorgang dicker geworden: den sogenannten plea deal, eine Vereinbarung zwischen ihm und der Staatsanwaltschaft, sich zu einem Teil der vorgebrachten Anklagepunkte schuldig zu bekennen. Am Montag wird das Ganze in einem Gerichtssaal in Richmond/Virginia noch einmal durchgekaut und Amerikas talentiertester Quarterback wird vom zuständigen Richter gefragt werden, ob er das wirklich alles so unterschreiben will. Danach kann er sich geistig aufs Gefängnis einstellen und noch ein paar Dinge sortieren. Die NFL hat ihn unbeschränkt gesperrt. Nike hat den Vertrag mit ihm gekündigt. Die Vertragsauflösung mit den Atlanta Falcons wird noch ein bisschen Mühe machen. Die Vereinbarung - mit allerei Vorab-Boni für den Spieler gepolstert - scheint ziemlich komplex.
Es traf also offensichtlich nicht den Falschen, auch wenn es in Amerika hunderte von Leuten geben dürfte, die nachwievor Hundekämpfe ausrichten und Pit-Bull-Terrier darauf abrichten, sich gegenseitig zu zerfleischen. Es traf einen Prominenten, der, wie die Flittchen Paris Hilton und Lindsay Lohan, vermutlich zu jung ist, um wirklich genau zu verstehen, wie man sich so verhält, dass man nicht in die Mühlen der Justiz gerät. Es traf einen Schwarzen, was viele Afro-Amerikaner als ungerecht empfinden. Es traf einen reichen Sportler, von denen immer weniger begreifen, dass es keine Privilegien für Rechtsbrecher gibt. Schon gar nicht für die, die erwischt werden.
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