Frage: Kommt jetzt der erste wirklich innovative Quantensprung, um die eindimensionale Online-Sportberichterstattung der Portale aufzubrechen? Antwort: Wahrscheinlich am Ende vor allem eine Frage des Geldes und der Ausdauer der beteiligten Personen. Das erste digitale Kuchenbrett zeigt, wohin die Reise gehen könnte. Das Projekt nennt sich spox (via Spielfeldrand).
Das beste an der Neuigkeit ist die Tatsache, dass spox ganz locker demonstriert, warum man angesichts eines entwickelten Verbraucherverhaltens und vieler neuer technischer Möglichkeiten neue Printprodukte zum Thema Sport gar nicht mehr starten sollte (oder wenn nur in einem konsequent durchdachten Medienmix, wie ihn ESPN vorexerziert). Mehr über die Pleiten von neulich und was es dazu zu sagen gab, kann man hier nachlesen.
4 Kommentare:
Die "spox"-Geschichte wäre für mich im Vorfeld überzeugender, wenn die am Projekt beteiligten Menschen schon ein gutes Online-Projekt gemacht hätten.
Leute, Kohle und Marketing kommen aber größtenteils von PREMIERE und SPORT.1, von deren Website-Monstren ich nicht begeistert bin. Oliver Wurm ist mir noch nicht mit großer Online-Affinität aufgefallen (aber als Arbeitstier).
Ein mit Vorlauf produziertes Flash-Magazin ist was für die Galerie. Das man knapp ein Monat bevor man mit einer Website in den Alltag geht, anfängt die PR-Maschine anzuschmeißen und die Website u.a. im Fernsehen zu bewerben, bevor dass Ding vollumfänglich gestartet ist, spricht auch nicht für besondere Online-Affinität.
Normalerweise hat man etwas in der Hand, bevor man darüber spricht.
Alles Faktoren die ich in Deutschland von den altbekannten Old-Media-Websites kenne, die mehr Hybris als Qualität haben. Kann sein dass ich mich irre, aber momentan würde ich eher gegen spox wetten.
Vom Format her begeistern mich solche interaktiven Flash-Formate (okay, da steh ich manchmal alleine auf weiter Flur). Wenn man z.B. im Musikbereich Visons Weekly sieht, die auf jeder Seite die Musik einbinden, über die sie berichten, kann man erkennen, welche unglaublichen Nachteile traditionelle Printmedien haben.
Bei Spox sieht das alles hübsch aus, aber vom Inhalt ist das sehr sehr sehr mager. Oliver Wurm hat sich in meinen Augen eh für das übelste Fußball-Format der letzten Jahre verantwortlich gezeichnet und hier scheint das nahtlos weiterzugehen.
Bei solchen Formaten wird es natürlich sehr viel auf Rechte ankommen. Wie geil ist es, wenn man mal kurz die entscheidenden Spielszenen, über die gerade geschrieben wird, quasi als Beweis dem Text als Video beistellt.
Ganz abgefahren wird das ganze, wenn man in ein paar Jahren tatsächlich E-Papers kombiniert mit flächendeckendem W-Lan hat. Und das wird kommen, da bin ich mir ganz sicher.
Mager ist gar kein Ausdruck für das, was inhaltlich in dem eMag steckt. Für ein Monatsmagazin zu wenig. Das ganze kommt irgendwie noch wie eine aufgetakelte, aber doch beschränkte Tusse auf high-heels daher.
Und der "Basketball"-Hintergrund ist Achtneunundneunzig-Euro-pro-qm2-Laminat, aber kein Bball-Parkett. Stümper.
Ok, so viel sportlicher Ehrgeiz muss sein: "Arbeitstier" geht so grad' noch. :-) Aber das "übelste Fußball-Format der letzten Jahre"? Na ja, Sportsfreund, nimm mal etwas Gas raus... Ein Magazin, für das Autoren wie Reng, Honigstein, Hinko, Kalwa, Siemes, Muras, Stützer, Krücken, Braun, die Grazia, Barth.... (die Reihe kann beliebig fortgeführt werden) geschrieben haben kann selbst der schlechteste Chefredakteur nicht mehr so richtig in die Grütze reiten. Lead Award, viel wichtiger jedoch, hundere Mails unserer Leser (und da übertreibe ich nicht!) bestätigen dies. Aber über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten... Spox sollte man auch erst beurteilen, wenn die Seite steht... Gruß. Wir arbeiten weiter.
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