14. April 2008

Immelman, geh du voran


Wir schulden von dieser Stelle aus noch eine Nachbetrachtung zum Masters in Augusta, das am frühen Sonntagabend mal wieder in einem Sonnenbad erster Güte zu Ende ging und einen Sieger hervorbrachte, den keiner auf dem Zettel hatte. Obwohl: Dieser Trevor Immelman war schon immer überdurchschnittlich gut. Scratch-Golfer mit 12. Mit 15 Junioren-Weltmeister. Und nun im reifen Alter von 28 Mitglied eines exklusiven Zirkels. ESPN hatte hinterher das aktuelle Interview mit ihm. Der Golf Channel legte eine Reportage neu auf, die man vor ein oder zwei Jahren in Südafrika gedreht hatte. Mit anderen Worten: das amerikanische Golfpublikum wurde rasch mit Eindrücken über Mister Unbekannt versorgt, dabei allerdings ein wenig zu sehr mit den Einschätzungen von Gary Player gefüttert.

Player, einer der ganz ganz Großen, der in dieser Woche sein 51. Masters bestritt und ein eindringlicher Botschafter des Spiels ist, verglich den Schwung von Immelman mit dem von Ben Hogan. Größeres Lob gibt es nicht. Die Reminiszenzen an Hogan (war leider wegen eines schweren Unfalls und seiner unfreundlichen Haltung gegenüber Medien und Sponsoren nie ganz der Übertyp, der Nicklaus später werden sollte) sollten jeden neugierig machen. Zum Beispiel auf dieses quintessentielle Ratgeber-Buch, das bei jedem Golfer im Schrank stehen sollte: Five Lessons.

Die wirklich bemerkenswerte Statistik rund um den Immelman-Erfolg ist: Südafrika hat seit Player sehr viele hervorragende Spieler herausgebracht. Doch alle schienen in Augusta auf den zweiten Platz abonniert. Ernie Els und Retief Goosen gelang das sogar zweimal. Tim Clark und Rory Sabbatini einmal. Immelman beendete die Serie. Mit enormer Konzentration und erstaunlicher Konsistenz. Wäre ihm nicht der Ball am Sonntag am 16. Loch ins Wasser geplumpst, hätte er Woods und den Rest um fünf Schläge abgehängt. So waren es nur drei.

Was war mit Tiger Woods los? Einen Teil kann man im Video sehen. Er war die ganze Woche unzufrieden und fand neue Wege, sich über sich selbst zu ärgern.

2 Kommentare:

jensen hat gesagt…

Hut ab, mich zum Lesen solcher Einträge zu bringen! Eigentlich steht nur ein sehr geringer Promilleanteil meines gesamten Sportinteresses für Golf zur Verfügung, aber hier verfolge ich die Berichterstattung sehr gerne.

Anonym hat gesagt…

mich hast du sogar dazu bewegt, martin kaymer und deutschlands golfsport in einer fußnote der magisterarbeit (über american sports) zu erwähnen - respekt