27. Oktober 2006

NBA Commissioner Stern mahnt Waffennarren

Zuerst war da der Zwischenfall mit Stephen Jackson in Indianapolis, der ihm eine Anklage wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit eingehandelt hat und ihn möglicherweise ins Gefängnis bringt. Dann kam die Episode mit Sebastian Telfair von den Boston Celtics, der im Verdacht steht, in New York in eine Schießerei verwickelt gewesen zu sein, in der ein Rapper namens Fabolous verletzt wurde. Und so sah sich NBA-Commissioner genötigt, die Spieler darauf hinzuweisen, dass sie zwar einerseits durchaus Waffen besitzen dürfen, die aber andererseits nicht bei sich haben dürfen, sobald sie in ihrer Rolle als Angestellte eines Clubs unterwegs sind. Das betrifft die Sporthallen, Trainingsanlagen, die Busse und Hotelzimmer auf Reisen und offizielle Auftritte bei Veranstaltungen aller Art. So steht es im Tarifvertrag.

Stern gab bei der Gelegenheit ebenfalls zum Besten, dass Menschen mit Schusswaffen wohl zu Unrecht glauben, dass sie sich mit ihnen schützen können und sich sicherer fühlen. “Es handelt sich um eine weit akzeptierte Statistik, dass deine Chancen erschossen zu werden, dramatisch steigen, wenn du eine Waffe trägst."

Die Perversion der Diskusssion könnte nicht stärker illustriert werden als durch den Kommentar von Richard Jefferson (New Jersey Nets), der darauf hinwies, dass Vizepräsident Richard Cheney vor einem Jahr straflos einem Jagdgefährten eine Ladung Schrot ins Gesicht schießen konnte, während sich Stephen Jackson nur gegen einen Schlag ins Gesicht zur Wehr gesetzt habe. Auf gut amerikanisch heißt so etwas double standard. Mit anderen Worten: Es werde mit zweierlei Maß gemessen. Er sagte es nicht klar und deutlich, ließ aber keinen Zweifel daran, was er meinte: Ein weißer Politiker darf, was ein schwarzer Sportler noch lange nicht kann.

Übrigens: Nicht nur Stephen Jackson hatte eine Pistole dabei, als die Polizei kam, sondern auch zwei seiner Kameraden von den Indiana Pacers, die ihn an diesem Abend begleiteten. Alle drei hatten die Waffen in ihren Autos gelassen und nicht mit in den Strip Club genommen, in dem sie sich bis nachts um drei vergnügten.

Bild: Officer.com - Shaquille O'Neal inspiziert eine Mosquito der Firma Sigarms während der International Association of Chiefs of Police Conference im September in Miami Beach (via Journal-Times)
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