Der Chef von Dirk Nowitzki und der Mann, der den jungen Deutschen damals in Würzburg zusammen mit Trainer Don Nelson besuchte, um ihn dazu zu bewegen, in die NBA zu wechseln, tragen öffentlich eine interessante Fehde aus. Am lautesten kräht dabei Mark Cuban, der vermutlich Oberwasser hat, weil er erst vor kurzem einen Freispruch erster Klasse in einem anderen Fall erhalten hat. Im Grunde gar nichts sagt Ross Perot jr., der ehemalige Besitzer der Dallas Mavericks, der noch immer einen kleinen Anteil an der Halle hält, die der Club zusammen mit dem Eishockey-Team Dallas Stars vor ein paar Jahren gebaut hat. Was er nicht sagen will, sagt seine Klageschrift. Es geht um Darlehen in Höhe von 29 Millionen Dollar und eine komplizierte Schachtelbeteiligungssituation, in der Cuban offensichtlich sehr viel Management-Macht hat.
Zur Schachtelbeteiligung: Cuban gehört der Club und eine Mehrheitsbeteiligung an der Firma Radical Arena, der wiederum ein Drittel der Betriebsgesellschaft des American Airlines Center namens Center Operating Co. gehört. Perot ist mit der Firma Hillwood an Radical Arena beteiligt. Radical Arena erwirtschaftet Überschüsse, von denen Cuban in seiner Rolle als Chef das Geld seinem anderen Laden – den Mavericks – geliehen hat. Zunächst waren einfach nur die Zinssätze grandios niedrig. Dann aber schob Cuban die Fälligkeit des Kredits hinaus und spendierte sich für die ausstehende Summe eine noch niedrigere Verzinsung.
Sollten die von der Perot-Seite vorgebrachten Fakten stimmen, sehen wir hier nicht nur einen Finanzjongleur bei der Arbeit, sondern jemanden, der offensichtlich in seinem manischen Bedürfnis, seinen Spieleretat in die Höhe zu treiben, den Sinn für die Realitäten verloren hat. Tatsächlich verschleudern die Mavericks seit Jahren enorme Summen und müssen Luxussteuer an die NBA entrichten, weil sie über der Salary Cap liegen. Und das alles auf Pump. Die sportliche Leistung ist im Vergleich dazu undiskutabel. Auch wenn Cuban in seiner Stellungnahme seine Verschwendungssucht mit Worten wie "we tried to improve the team further" kaschiert.
Man sollte davon ausgehen, dass Nowitzkis Chef auch diesen Rechtsstreit nicht verlieren wird. Denn als Chef von all diesen Schachteln kann er schalten und walten und Geld von einer Ecke in die andere transferieren. Das wird ihm als nächstes ein Gericht bestätigen.
1 Kommentar:
Und Meister werden sie trotzdem nicht.
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