Es fällt einem überhaupt nicht schwer, Tom Cruise nicht zu mögen. Ein Schauspieler mit so wenig Tiefgang und so voll von selbstherrlicher Anmaßung in seinen öffentlichen Auftritten abseits seiner Arbeit in Hollywood hat es gar nicht verdient, an dieser Stelle erwähnt zu werden. Aber nachdem er neulich von der Produktionfirma Paramount herausgeworfen wurde, als der dritte Teil der Mission Impossible-Serie gefloppt war, war Cruise nicht faul. Sein neuer Geschäftspartner heißt Tom Snyder, der Besitzer der Washington Redskins. Der ließ Cruise und die ganze Familie einfliegen, um einen großen PR-Auftritt vor dem Match am Montagabend gegen die Minnesota Vikings anzuzetteln. Und so müssen wir uns auch mit ihm beschäftigen.
Während des Spiels, das ESPN unter dem Banner Monday Night Football übertrug, konnten die Fernsehzuschauer oft genug sehen, wer sich alles bei Snyder in der Owner's Lounge eingefunden hatte: allerlei Schauspieler, der neue NFL Commissioner Roger Goodell, Amerikas oberster General Peter Pace, politische Fernsehjournalisten, der ehemalige NFL-Quarterback, ehemalige Minister und ehemalige Kandidat für die Vizepräsidentschaft Jack Kemp und viele mehr. Und Cruise, Cruise, Cruise...
Die meisten Kommentatoren sahen hinterher dann doch noch auf das Scoreboard und stellten mit Genugtuung fest: Die Redskins hatten verloren.
Anmerkung: Washington mag zwar die Hauptstadt sein. Aber im Grund ist es ein Provinznest, in dem solche Auftritte zu gesellschaftlichen Ereignissen hochstilisiert werden. Keiner war so gaga wie die Washington Post heute.
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