
Für den 25jährigen Benjamin Becker aus dem Saarland, der in Texas mit einem Tennisstipendium studiert hatte und nun in der Weltrangliste nach oben klettert (zur Zeit Position 112) ist das alles ganz neu: Ein Match, in dem 20 000 Zuschauer gegen ihn sind. Ein Gegner, den mit einem Sieg in die Pension schicken würde.
Diese kleine Ranke fügte Doris Henkel ihrem Artiekl für die Tageszeitung vom Samstag bei: "Bei einem Besuch vor zwei Jahren bei den US Open hatte Benjamin Becker, 25, die Spiele der Qualifikation verfolgt und gedacht: Mensch, wenn ich da auch mal mitspielen könnte. Nun hat er quasi aus heiterem Himmel im Arthur-Ashe-Stadion eine Verabredung mit Andre Agassi."
Thomas Klemm wies am Mittwoch in seinem Porträt des Un-Boris in der FAZ auf folgenden Aspekt der Biographie hin: "Fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor hatte Becker seinen ersten Ranglistenpunkt überhaupt gesammelt, durch zwei Matchgewinne bei einem unterklassigen Future-Turnier in der ecuadorianischen Großstadt Guayaquil. Seither verbringt er sein Leben so, wie er es eigentlich nicht geplant hatte: um die Welt tingeln und sich als Tennisprofi verdingen."
Wer erleben konnte, wie Agassi am Donnerstagabend die ersten beiden Sätze beherrschte, muss sich um Becker sorgen machen. Das einzige Gegenmittel: Das Match in die Länge ziehen und hoffen, dass der Altmeister körperlich auseinander fällt. Ich habe Becker heute in der Pressekonferenz in Flushing Meadows gefragt, was er für Erfahrungen mit Spielen hat, die länger als drei Stunden dauern und die zu Muskelkrämpfen führen können. Er sagte: "Ich habe wirklich noch kein Fünf-Satz-Match gespielt auf irgendeinem anderen Belag gespielt - außer auf Gras. Also weiß ich es nicht. Aber ich bin in guter Verfassung."
Deshalb darf man auf das Match sehr gespannt sein - egal ob es am Samstag stattfindet oder am Sonntag.
Hier ein kurzer Rückblick auf eine andere Zeit: B. Becker gegen A. Agassi in Wimbledon 1995
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