23. September 2006

Ryder-Cup Samstag: Erste Analyse

Europas Captain Ian Woosnam hat für seine Fourball-Teams ein bisschen neu gemischt. Besonders deutlich war der Verzicht auf Colin Montgomerie, was nach dessen ersten Tag sicher eine gute Entscheidung war. 36 Löcher Golf pro Tag sind kein Spaziergang. Die acht, die gespielt haben, waren gut genug. So gut nämlich, dass sie zwischendurch die Amerikaner förmlich deklassiert haben. Am Ende kam der gleiche Punktevorsprung heraus wie in den zwei vorhergehenden Tranchen und damit der Ausbau der Gesamtführung auf 7 1/2:4 1/2. Das ist stattlich. Denn für die USA spielt niemand anderer als Tiger Woods - der Titan der Branche, auf dessen Scorekarte kein einziger Birdie zu finden war. Ich wiederhole: 16 Löcher gespielt (dann war das Match entschieden) davon drei Par-5-Löcher, aber kein einziger Birdie für den Weltranglistenersten. Hätte er soviele erzielt wie Ryder-Cup-Neuling Zach Johnson (sieben) - die Sache hätte ganz anders ausgesehen. Die größte Fehlkalkulation aus Sicht der Amerikaner muss das Festhalten von Tom Lehman am Paar Phil Mickelson/Chris DiMarco angesehen werden. Vor zwei Jahren in Detroit war DiMarco eine leuchtende Kerze aus Energie, der die Stimmung im Team positiv beeinflusste. Davon ist nach seinen drei Spielen an der Seite des Linkshänders nichts mehr zu spüren. Einen halben Punkt haben sie geholt. Au weia.

Und was macht Lehman am Nachmittag im weitaus schwierigeren Foursome-Geschäft? Er bringt Mickelson, läßt DiMarco raus, schiebt Zach Johnson noch mal vor, bringt endlich Neuling Vaughn Taylor, der sich sicherlich schon gefragt hatte, ob er überhaupt gebraucht wird. Und keiner könnte sagen, dass dies den Anstrich des Genialen besitzt.

Lehmans Antwort auf die Frage, was er denn noch umzubiegen glaubt, wenn sich die Frustration langsam, aber beständig weiter aufbaut: "Da ist immer noch eine Menge Golf zu spielen. Im Sport weisst du, was passieren kann. Witzige Dinge können geschehen."

Im "Just OK-Club"?

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