Alle, aber wirklich alle Meldungen über die gestrige Vertragsverlängerung von Dirk Nowitzki reden davon, dass der deutsche Nationalspieler nun bis 2011 in Dallas bleiben wird. Keiner, aber wirklich keiner macht sich die Mühe, das Vertragswesen in der NBA auf seine feineren Aspekte hin abzuklopfen. Warum eigentlich nicht?
Punkt 1: Was einzig und allein fest steht, ist dies: Dirk Nowitzkis Vertrag mit den Mavericks ist eigentlich ein Vertrag mit der NBA. Denn egal, was passiert (Trade, schwere Verletzung etc.), der Tarifvertrag besagt, dass ihm das Geld zusteht.
Punkt 2: Diese vorzeitige Vertragsverlängerung ist ein taktisches Manöver auf Seiten der Mavericks, um Nowitzki zumindest für die kommende Saison die Frage zu ersparen: Ja, was iss nu? Wie geht's weiter? Daraus kann man nur eines schlussfolgern: Für die nächste Saison hat Mark Cuban den Würzburger voll gebucht. Was danach ist, weiß nicht mal er.
Punkt 3: Der Vertrag enthält offensichtlich keine Trade-Schutzklauseln. Mit anderen Worten: Sollte Cuban die Mannschaft demnächst wieder kräftig umbauen, und ein anderes Team bietet ihm für Nowitzki und sein hohes Gehalt ein paar attraktive Alternativen, wird er ernsthaft darüber nachdenken. Ihm ist egal, was die Fans denken. Dass der Umbau auch weiterhin im Raum steht, muss jedem klar sein, der gesehen hat, dass die Mannschaft ohne einen zweiten herausragenden Spieler den Titel nicht gewinnen kann. Hätten die Phoenix Suns Amare Stoudamire zur Verfügung gehabt (war verletzt), wären die Mavericks nie im Leben ins Finale gekommen. Enough said.
Punkt 4: Nowitzki wird sicher selbst irgendwann schlau genug sein und den Trade zu einer Mannschaft forcieren, die ihm eine realistische Chance auf den Titel bietet. So schön ist der Standort Dallas auch nicht. Im Osten, wo mehr Mannschaften näher beieinander hocken, sind die Reisen kürzer. Man schläft viel häufiger nachts in seinem eigenen Bett. Wenn man älter wird, findet man solche Überlegungen durchaus bedenkenswert.
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