Wenn man in Amerika sagen will, dass einem etwas Spanisch vorkommt, dann lautet die Wendung: "It's Greek to me." Selten mal, dass eine solche Konstellation soviel Sinn macht wie in diesen Tagen bei der Basketball-WM in Japan. Die Griechen haben die Amerikaner abgefertigt und spielen jetzt gegen die Spanier um den Titel. Und den Amerikanern mit ihren Toptalenten und dem Toptrainer von der Duke University scheint die Sache ganz offensichtlich Spanisch vorzukommen. Oder eben Griechisch.
Sie kapieren nämlich nicht, was ihnen fehlt und weshalb sie gegen die Mannschaften verlieren, die auf dem Papier vieler schwächer aussehen. Wenn ich wüsste, worin das Problem besteht und wie man es abstellen kann, würde ich mich an geeigneter Stelle um eine Aufgabe als Coach bewerben. Aber ich weiß es nicht. Hier nur eine kleiner Hinweis, der an eine sporthistorische Beobachtung anknüpft.
Der Medaillenspiegel der Olympischen Spiele von Beginn an in Athen 1896 (und die Resultatsspalten bis hinunter zum sechsten Platz) liefert ein aufschlussreiches statistisches Detail: Amerikaner gewinnen normalerweise immer eher die Goldmedaille als die Silbermedaille und eher die Bronzemedaille, anstatt auf Platz vier leer auszugehen. Mit anderen Worten: Die meisten von ihnen waren Athleten, die sich im Wettkampf steigern können. Ein Umstand, der vor allem auf eine besondere psychologische Grundverfassung hinweist und weniger auf andere konditionelle Voraussetzungen. Die Deutschen (Ausnahme DDR-Athleten zwischen 1968 und 1988) haben übrigens eine Tendenz zum vierten Platz.
So weit die Geschichte, die geprägt ist von vielen Faktoren: die brutale amerikanische Ellbogengesellschaft; das Rassenthema und wie schwarze Athleten nur mit Siegen reüssieren konnten; die ideologische Motivation im Kalten Krieg gegen die UdSSR; die hohen Prämien aus leistungsgebundenen Werbeverträgen. Die NBA-Spieler treten hingegen bereits ziemlich gesättigt auf der internationalen Bühne an und müssen sich gegenüber ihrem Stammpublikum nicht mehr beweisen. Die amerikanischen Golfer im Ryder-Cup, die nach mehreren bösen Niederlagen gegen die Europäer in Irland in ein paar Wochen ebenfalls mit einer Schlappe rechnen müssen, sind ähnlich gestrickt. Denen fehlt die Motivation. Muss man noch an die Wold Baseball Classic erinnern, wo sich ein All-Star-Ensemble blamierte? Nein, natürlich nicht. Alles Symptome für eine neue Krankheit: Der gesättigte US-Sportler, der schon in der High-School alles von vorne bis hinten reingeschoben bekam, ist ein mental degenerierter Typ.
Der Rest der Welt wird es mit Freuden zur Kenntnis nehmen.
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