Ian Woosnams Nase in Sachen Wildcard kann man nur bewundern. Lee Westwood und Darren Clarke haben heute morgen gemeinsam einen vollen Punkt für die europäische Mannschaft geholt, die nach den vier Fourball-Matches mit einem Vorsprung von 2 1/2 Punkten zu 1 1/2 Punkten in den Nachmittag ging, wo die ersten Foursomes stattfinden.
Foursomes sind reizvoller, weil sich die Spieler in den Zwei-Mann-Teams einen Ball teilen und abwechselnd schlagen. Einzige Konstante: Ein Spieler schlägt auf den Bahnen mit ungeraden Zahlen ab (1, 3, 5 etc.ab), der andere auf den mit den geraden Zahlen (2, 4, 6 etc.). Dieser Umstand macht eine Entscheidung des Captains zu einem kritischen Faktor: Wem gibt er die Abschläge auf den Par-5-Löchern (4, 10, 16, 18 - alles gerade), auf denen Longhitter mit hinreichend Zielwasser sicher sehr viel Druck machen können? Interessanterweise fallen demselben Spieler drei der vier Par-3 Löcher zu. Das heißt: er sollte gleichzeitig so präzise sein, dass sein Partner mit seinem Putt zum Birdie einlochen kann. Man muss annehmen, dass die geraden Bahnen aufgrund dieser ungewöhnlichen Konstellation die größere Bedeutung spielen werden. Man darf deshalb aber nicht die Par-4-Löcher ignorieren, auf denen ebenfalls Perfektion verlangt wird. Ian Woosnam hat, weil er das als Captain der Ausrichtermannschaft darf, die Fairways in den entscheidenen Zonen ziemlich eng mähen lassen.
Die heißeste Foursome-Partie: Luke Donald (frisch, weil am Morgen nicht eingesetzt) und Sergio Garcia, die sich bestens verstehen, gegen Tom Lehmans Wunder-Duo Tiger Woods/Jim Furyk. Garcia hat die geraden Bahnen zugeteilt bekommen. Genauso wie Woods.
Die erste positive Überraschung für die USA: Ryder-Cup-Neuling J. J. Henry, dessen Score auf elf Löchern ins Gewicht fiel. Die Europäer konnten froh sein, dass Paul Casey Loch 4 mit einem Eagle gegen Cinks Birdie gewinnen konnte. Sonst wäre das Match - das Remis ausging - verloren gewesen.
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