19. September 2006

Entschuldigung mit Autogramm

Die Karriere eines erfolgreichen amerikanischen Sportlers ist nie zu Ende. Nicht mal, wenn er im Gefängnis saß und von den Verantwortlichen seiner Sportart lebenslänglich ausgesperrt wurde. Daran hat uns heute wieder mal Pete Rose erinnert, einer der besten Baseball-Profis in der langen Geschichte des Spiels. Rose hält den Rekord für die meisten Hits, was unter anderem auf seine enorme Einstellung zurückgeht. Als Spieler der Cincinnati Reds verkörperte er Ehrgeiz auf lodernder Flamme. "Hustle" nennt man das in den USA, wenn einer nie aufgibt und um jeden Zentimeter kämpft und sich aus kleinen Bausteinen einen großen Namen aufbaut.

Pete Rose ist heute der Inbegriff des Baseball-Betrügers. Nicht nur, weil er als Coach gewettet hat und dabei Geld auch gegen sein eigenes Team setzte. Sondern weil er jahrelang in der Öffentlichkeit behauptete, an den Vorwürfen sei nichts dran. Erst nach mehr als einem Jahrzehnt bequemte er sich zu einem Geständnis in Buchform. Denn er hatte gehofft, dass man ihm seine Fehler nachsieht und ihn in die Baseball Hall of Fame aufnimmt. Das ist jene Institution, die - ob berechtigt oder nicht - die crème de la crème der Sportart in Ehren hält (und für den Baseball-Fan die Fahrt nach Cooperstown wert).

Rose wird dieses Ziel nicht erreichen. nicht mal mit seiner jüngsten Aktion: dem Verkauf sogenannter Entschuldigungs-Bälle, die er selbst signiert hat. Denn wieder nur geht es um eine Aktion mit Medienwirksamkeit. Dass sich Rose geändert hat und ein besserer Mensch geworden ist, darf bezweifelt werden. Schließlich nützt ihm die Aktion auch noch finanziell.

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