12. September 2006

Wie Landis vom Haken kommen will

Zwei Meldungen von der Radfahr-Doping-Front haben mich am frühen Morgen aufgeschreckt und sogleich dazu gebracht, einen Artikel für die FAZ von morgen zu schreiben. Die erste Neuigkeit (oder vielleicht auch nur so eine Art Störfeuer nach amerikanischer Art): Der Anwalt von Landis glaubt, dass er seinen Mandanten über formaljuristische Winkelzüge vor der Usada herauspauken kann. Das Verfahren soll kommende Woche ablaufen. Die zweite Neuigkeit (von dogfood als erstem in Deutschland aus der New York Times herausgeschnibbelt und gelinkt): Zwei Amerikaner geben zu, dass sie gedopt haben. Beides waren Domestiken beim ersten Sieg von Lance Armstrong bei der Tour de France. Der eine - Frankie Andreu - gab sich gegenüber der Times ganz offen. Über den anderen darf spekuliert werden. Er wollte seinen Namen nicht nennen, weil er Angst vor ähnlichen Repressalien hat wie sie Andreu zuteil wurden, nachdem er im Zivilprozess einer texanischen Versicherung gegen Armstrong unter Eid ausgesagt hatte, was er wusste (dass Armstrong gegenüber einem Arzt die Einnahme verbotener Substanzen zugegeben hatte). Frankie hatte mal einen Posten als Co-Direktor eines Teams. No more! Er wurde vor ein paar Wochen wegen einer Lappalie gefeuert.

Der anonyme zweite Mann kann nach meinen Vermutungen nur einer sein: Kevin Livingston. Denn der sitzt fett im US-Radsport und hätte einiges zu verlieren, sollte Armstrong seine Beziehungen spielen lassen. Die anderen waren entweder Ausländer, überführte Dopingsünder wie Landis und Tyler Hamilton, die aber alles abstreiten, und ein paar ganz kleine Fische.

Sollte faz.net die Geschichte hochschalten, wird sie hier gelinkt.

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