Kaum hat die National Hockey League nach einem schwierigen Arbeitskampf, dem eine ganze Saison zum Opfer fiel, wieder ein bisschen Oberwasser, fahren die Männer, denen die Hallen und die Zamboni-Maschinen gehören, auf den kleinen Eisflächen schon wieder einen ruinösen Kurs. Oder wie soll man sonst das Angebot an den Torwart der New York Islanders verstehen, über das heute die Zeitung Newsday berichtet? Ein Vertrag über eine Laufzeit von 15 Jahren und eine Garantiesumme von 67,5 Millionen Dollar - das ist das, was Rick DiPietro auf den Tisch gelegt wurde. Das ist soviel wie Clubs wie die Pittsburgh Penguins, Nashville Predators oder Phoenix Coyotes auf dem freien Markt erzielen würden, wenn sie von ihren Besitzern verkauft würden. Aus Spielersicht: Dies ist der best dotierte Deal, der je einem NHL-Profi angeboten wurde. Aus Ligasicht: Dies ist der falsche Weg.
Die Islanders sind ein komischer Laden. Mal abgesehen von den achtziger Jahren, als sie viermal hintereinander den Stanley-Cup gewannen und trotzdem von niemandem ernst genommen wurden, haben sie in ihrer angekauten Halle weit draußen vor den Toren der Stadt nichts besonderes zustande gebracht. Zuletzt fabrizierten sie das Kunststück, den gerade eingestellten Manager nach nur 40 Tagen wieder auf die Straße zu setzen. An seine Stelle wurde der Torwart Garth Snow gepflanzt, der in der vergangenen Saison noch auf dem Eis herumkurvte und keinerlei Erfahrungen in Clubangelegenheiten besitzt.
Vor fünf Jahren hatte das Team schon einmal auf einen langfristigen Vertrag gesetzt und den russischen Stürmer Alexej Jaschin mit einem Zehn-Jahres-Vertrag über insgesamt 87,5 Millionen Dollar an sich gebunden. Heute weiß man: Der Junge ist nicht die Hälfte des Geldes wert, aber kann ihn an keinen Club abgeben, weil niemand so verrückt ist und sich die restlichen Lohnverpflichtungen ans Bein binden will. Jaschin wird in der kommenden Saison 7,2 Millionen Dollar kassieren.
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