11. August 2007

Boo Weekley: Neues vom Dumminator

Irgendwann wird es auch der letzte Golfer merken, dass es gefährlich ist, mit dem Amerikaner Boo Weekley auf eine Runde zu gehen. Besonders nach der Panne von heute, als er dem Spanier Sergio Garcia das falsche Resultat für das 17. Loch auf der dritten Runde der PGA Championship auf der Scorekarte notierte (eine vier statt einer fünf). Die Golfregeln sind eisenhart: Der Spanier wurde bestraft und nicht etwa Weekley. Denn wer nach der Runde eine Scorekarte unterschreibt und auf diese Weise die 18 Wertungszahlen für die 18 Löcher anerkennt, ist für Fehler selbst verantwortlich. Garcia hätte es nicht nur nachprüfen, sondern auch rechtzeitig ändern müssen. Die Strafe? Disqualifikation. Was in diesem Fall zwar nicht so tragisch war, weil der Spanier längst aus dem Rennen um den Titel war. Aber die finanzielle Einbuße bleibt. Wer vom Turnier ausgeschlossen wird, erhält kein Preisgeld.

Es gibt Leute, die finden Weekley, einen täppischen, nicht besonders kultivierten Spieler von der Redneck-Riviera in Florida sympathisch, weil er so ungeschliffen daher kommt und den Ball ähnlich ungebremst über den Platz bolzt wie der ebenso ungehobelte John Daly. Wenn das so weitergeht, wird sich das Meinungsbild bald ändern. Den letzten Klops leistete er sich im März, als er auf dem Grün regelwidrig die Fahne für einen Mitspieler bediente, ohne ihn zu fragen. Damals erhielt wenigstens er die Strafe von zwei Extra-Schlägen, tat aber so, als wäre er ein verkappter Samariter, dem ein moralisches Unrecht widerfuhr. Wir haben ihn damals Döskopp bezeichnet, was ja eher harmlos klingt. Nach dieser Nummer, sollte man ihn die zum Dumminator ausrufen. Wie sagte er nach der Panne, die Garcia mehr als 10 000 Dollar kostete? "Es ist mein Fehler, das falschen Resultat aufzuschreiben. Aber es ist sein Fehler, es nicht zu überprüfen." Der Mann kann eben nicht denken, sondern nur labern. Logik hat er nicht drauf. Wenn er kein falsches Resultat aufschreibt, gibt es gar nicht erst das Problem.

"Ich war noch nie gut in Mathematik", sagte er einen Tag vorher. "Ich weiß rein gar nichts über Geschichte. Ich verstehe nur etwas von Jagen und Angeln." Und dann kam die Krönung, die zeigt, dass der Mann nichts, aber auch gar nichts begreift: "Ich nehme an, dass man keinen Fehler macht, wenn man sich selbst treu bleibt." Vielleicht im Brackwasser von Florida. Aber sicher nicht auf der PGA Tour.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kann es sein, dass momentan nur wenig ausserhalb des Golfsports passiert ? Oder muss sich der Autor aus anderen Gründen gerade verstärkt mit dieser Sportart beschäftigen ? So mutet der Blog jedenfalls aktuell an...

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Die PGA Championship ist ein Turnier, an dem man nicht vorbeikommt. Schon gar nicht, wenn man sich so intensiv mit Golf beschäftigt wie ich. Die letzten Tage waren ansonsten wirklich nicht besonders ereignisreich. Viele machen Pause. Beckham ist verletzt. Football hat erst mit der Preseason begonnen. Und andere Entwicklungen von Belang sind hier bereits angedeutet Darüberhinaus: Danke für den Hinweis.