Die Sympathieerklärungen waren mehr als irreführend. Es hat nichts mit Freundlichkeit zu tun, wenn ein Golf-Professional die Regeln nicht kennt, sondern mit Unwissen. Man könnte auch sagen: mit Dummheit. Regel 17-2, eine Weiterführung von 17-1, ist ziemlich unmissverständlich: Du ziehst den Flaggenstock mit der Fahne nicht ohne Einwilligung des betreffenden Spielers aus dem Loch, wenn der puttet (oder auf dem Grün chippt, wie hier geschehen). Dass der Gegenspieler zwei Strafschläge kassieren würde, falls sein Ball die Stange touchiert, ist dessen Problem.
"Bedienen ohne ErmächtigungSicher, die Angelegenheit war kurios: Weekleys Gegenspieler kam durch dessen Hilfs-Aktion um die zwei obligatorischen Strafschläge herum. Er selbst jedoch musste sich am Ende einer ziemlich gute Runde zwei Strafschläge aufschreiben. Aber jetzt kommt der Kicker: "Ich wusste nicht, dass man dafür eine Strafe erhält", sagte Weekley. "Ich denke, man lernt jeden Tag etwas Neues." Der begünstigste Gegenspieler Tom Johnson regte sich noch mehr auf: Er habe in 27 Jahren Golf noch nie von so etwas gehört. Da kann man mal sehen: Da waren also zwei Dösköppe unterwegs, die am liebsten noch den Aufstand der Entrechteten starten und die uralten Regeln des Spiels über den Haufen werfen würden.
Wenn ein Gegner oder dessen Caddie im Lochspiel oder ein Mitbewerber oder dessen Caddie im Zählspiel den Flaggenstock ohne Ermächtigung oder ohne vorherige Kenntnis des Spielers während des Schlages oder solange, wie der Ball in Bewegung ist, bedienen, entfernen oder hochhalten, so zieht sich der Gegner oder Mitbewerber die anwendbare Strafe zu, falls diese Handlung die Bewegung des Balls beeinflussen könnte."
Dabei war die Affäre noch harmlos im Vergleich zu der Geschichte von vor zwei Wochen, als ein Spieler bestraft wurde, weil sein Caddie gegen eine Regel verstoßen hatte (siehe hier). Damals ging die Sache noch mal gut aus. Der Spieler gewann trotzdem das Turnier.
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