Christian Ehrhoff ist der beste deutsche Eishockeyspieler in der NHL (auch dann, wenn Marco Sturm nicht verletzt ist). Und die San Jose Sharks waren in den lezten Jahren eine der besten Mannschaften in der Liga. Aber solche Feststellungen müssen Spieler und Teams in jedem Frühjahr auf dem Eis unter Beweis stellen. Und da haben die beiden – der Verteidiger mit dem enormen Angriffspensum und sein Club – am Ende stets gepatzt. Diese Serie ging gestern mit einer für den nordamerikanischen Sport typischen Maßnahme definitiv zu Ende. Ehrhoff wurde zusammen mit dem Mannschaftskollegen Brad Lukowich im Tausch für zwei jüngere und billigere Spieler an die Vancouver Canucks abgegeben. Geld war ganz offensichtlich das Hauptproblem. Denn die harte Salary Cap der NHL zwingt die Manager vor jeder Saison zm Rechnen. Ehrhoff hat einen Vertrag, der ihm für die nächsten beiden Jahre jeweils 3,1 Millionen Dollar garantiert. US-Dollar wohlgemerkt, völlig unabhängig davon, wo der Wechselkurz zum kanadischen Dollar gerade steht.
Mehr über Ehrhoffs Zeit in San Jose stand im Frühjahr in diesem Artikel in der FAZ.
Nachtrag: Die San Jose Mercury News konnte mit Ehrhoff reden, der zu dem Tausch sagte: "Ich war nicht total überrascht, aber natürlich bis du erstmal geschockt, wenn du getradet wirst." Vancouver ist übrigens eine angenehme Stadt mit viel Lebensqualität. Die Olympischen Spiele im nächsten Jahr wirbeln bei den Canucks das Programm durcheinander. Das liegt nicht an der Spielpause, die den NHL-Profis gestattet, für ihre Nationalmannschaften anzutreten, sondern daran, dass die Mannschaft wochenlang am Stück auswärts antreten muss. Die Halle gehört zu den Veranstaltungsorten der Winterspiele und muss vorher mit zahlreichen Umbaumaßnahmen auf olympisches Niveau gebracht werden. "Auswärts" ist für ein Team wie Vancouver mit ellenlangen Reisen verbunden. Eine längere, aber kompakte Zeit unterwegs sorgt allerdings dafür, dass man in jedem Fall im Vergleich zum klassischen Reiseplan, weniger Zeit im Flugzeug verbringt. Nur mal als Anhaltspunkt für Leute, die denken, Aserbeidschan liegt weit weg : Flugzeit Vancouver - New York: fünf Stunden.
Marcel Goc, der vor einem Jahr in San Jose nicht mehr als einen Ein-Jahres-Vertrag herausholen konnte, spielt in der kommenden Saison auch für einen neuen Club. Er wechselt zu den Nashville Predators. Viel Geld gibt es nicht. 550.000 Dollar im Rahmen eines Two-Way-Vertrages bedeutet: Wenn er ins Farm Team muss, reduziert sich die Apanage noch mehr.
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