Es hat nicht lange gedauert, bis der ominöse Football-Trainer Rich Rodriguez in eine Situation geriet, die sein Image und seine Karriere als College-Coach endgültig als das entlarvt, was es ist: die eines Scheinriesen. Das letzte Mal, als er den Leuten unangenehm aufgefallen ist, da machte er sich über Nacht in West Virginia vom Acker und brach dabei einen Vertrag, der ihn dazu zwang, im Falle eines vorzeitigen Abschieds 4 Millionen Dollar an die Universität zu bezahlen. Eine außergerichtliche Einigung sorgte dafür, dass sein neuer Arbeitgeber, die University of Michigan in Ann Arbor, 2,5 Millionen Dollar der ausstehenden Summe übernahm. Rodriguez muss 1,5 Millionen abdrücken – in Raten von 500.000 Dollar pro Jahr.
Derselbe Mann zeigte jedoch bei seiner neuen Aufgabe in Michigan, wo man bei Heimspielen ein Stadion mit einer Kapazität von 100.000 Zuschauern füllt, noch nicht die Qualitäten, die soviel finanzielle Unterstützung wert wären. In der ersten Saison lieferte er eine Bilanz von 3:9 ab, die schlechteste in der Geschichte der Bildungseinrichtung. Vor Beginn dieser Saison wurde bekannt, dass er seinen jungen Spielern Trainingseinheiten abverlangt, die weit über das hinausgehen, was die Aufsichtsgremien der NCAA zulassen. Gewinnen um jeden Preis und Profitieren auf Teufel komm raus sind aber keine Prinzipien, die man im College-Football ohne weiteres durchdrücken kann.
Vielleicht gab Rodriguez deshalb heute bei einer Pressekonferenz das Opfer und spielte den Mann, der notfalls ein paar Tränen heult, wenn es um sein eigenes prinzipienloses Dasein geht. In West Virginia parodiert man den Trainer mit dem doppeldeutigen Spruch: "I wanna be Rich".
Der weinerliche Auftritt von heute bei ESPN.
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