Das Fußvolk der Spieler in Major League Soccer hat lange genug still gehalten und die Verzerrungen akzeptiert, die sich in der Gehaltslandschaft der Liga etabliert haben. Aber der alte Tarifvertrag läuft aus. Weshalb sich allmählich klare Fronten in einer Auseinandersetzung entwickeln, die in anderen Ligen (auch dank gerichtlicher Entscheidungen) längst geklärt waren. Die amerikanischen Kicker wollen Free Agency und garantierte Verträge haben. Das beste Druckmittel, das sie haben, ist gar nicht mal, mit einem Streik zu drohen. Das geht inzwischen viel eleganter, nachdem europäische Clubs erkannt haben, wie preisgünstig und ehrgeizig die jungen Amerikaner sind. Sollte MLS die Spieler im Rahmen eines Tarifstreits aussperren, wären sicher nicht mal Transferzahlungen fällig, um sich die Rechte der Kandidaten zu sichern.
Was am Ende bei einem Konflikt herauskommt, lässt sich schwer abschätzen. Es wäre keine Überraschung, wenn die Gewerkschaft zunächst einmal die Sache mit den garantierten Verträgen durchdrückt (etwas was zum Beispiel in der NBA und in Major League Baseball gibt, nicht jedoch in der NFL). Denn gegen einen solchen Fortschritt werden sich vermutlich die Clubeigentümer nicht sträuben, wenn sie sehen, dass sich auf dem internationalen Transfermarkt trotzdem gutes Geld mit den Spielern verdienen lässt (Kenny Cooper ging jetzt für rund eine Million Dollar zu TSV 1860 München, was knapp der Hälfte des Gehaltsbudgets der gesamten Mannschaft entspricht).
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