18. August 2009

Der Klingelbeutel: Magazine zu verschenken

Die Kanadier hatten enorme Schwierigkeiten, ein Trikot für ihre Olympia-Eishockeynationalmannschaft zu entwerfen. Es gab fünf Versuche. Und das obwohl man in Kanada normalerweise nur mit zwei Farben und einem Symbol (dem Ahornblatt) arbeitet. Das IOC will außen drauf keine Logos der Hersteller mehr sehen. Da will man als Veranstalterland natürlich nicht unangenehm auffallen. Trotzdem wird in Geschichten über solche Dinge gerne der Name der Firma genannt, die die Produkte herstellt. Das muss an Werbung reichen.

• Schwer zu sagen, ob solche Methoden die Moral im Trainerstab der Los Angeles Raiders kurz vor Beginn der neuen NFL-Saison verbessert. Aber ernsthaften Gerüchten zufolge hat der neue Cheftrainer Tom Cable einem Assistenten eine gesemmelt. Der musste daraufhin ins Krankenhaus. Im Club tut man so, als seien solche Dinge reine Privatangelegenheit. Mal sehen...

ESPN The Magazine schien lange auf einem unwiderstehlich erfolgreichen Weg und zu einem gewissen Teil verantwortlich für den langsamen Abstieg von Sports Illustrated. Das Cross-Branding und der knapper und und frischer anmutender journalistischer Auftritt kamen zwar sehr koffeinhaltig rüber, aber im letzten Jahr kletterte man auf eine Auflage von stattlichen 2 Millionen verkauften Exemplaren. Seitdem muss das Blatt die Grenze des Wachstums erreicht haben. Die neuesten Supersonderangebote an die Abonnenten klingen so, als habe man keine Angst die Postille wie ein Postwurfsendung zu verschleudern. Für einen Dollar für ein ganzes Jahr – mithin über 120 Dollar weniger als der nominelle Preis für alle 26 Ausgaben zusammen, der pro Ausgabe behi 5 Dollar liegt – ist man dabei. Zwar werden in den USA die Zeitschriftenabonnements traditionell sehr billig abgegeben, um auf diese Weise die Auflage nach oben zu bringen und so das Anzeigengeschäft anzukurbeln. Aber solch eine ruinöse Preispolitik kann sich kein Verlag leisten. Das sieht so aus, als ob man bei ESPN Geld aus anderen Abteilungen nehmen würde und das Magazin subventionieren. Finanziell möglich ist das durchaus. Die Disney-Tochter erwirtschaftet pro Jahr mehr als zwei Milliarden Dollar Gewinn. Ob solche Dumpingaktionen überhaupt vom amerikanischen Wettbewerbsrecht her erlaubt sind, kann ich nicht beurteilen. In Deutschland ginge das jedenfalls nicht (via The Big Lead).

• Die Zahl der Ausländer in den Baseball Minor Leagues ist gewaltig angeschwollen. Der Hintergrund ist ein Gesetz, das unter Präsident Bush verabschiedet wurde und die Visa-Restriktionen aufhob, die einst für ein ziemlich knappes Kontingent an Zuwanderern gesorgt hatte. Über die jungen deutschen Spieler, die davon profitieren, demnächst mehr.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn dieses Visum-Gesetz tatsächlich unter George W. Bush verabschiedet wurde, kann es sich doch nur um eine hinterhältige Verschwörung finsterster klerikal-konservativer Kreise handeln. Dunkelste Absichten, garantiert... Kalwa, nun sind Sie gefordert. Recherchieren Sie! Decken Sie auf!

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Welcome to the Troll-Club. Sie sollten die Ehrenpräsidentschaft übernehmen.

Anonym hat gesagt…

Tja, im Austeilen ganz groß, aber wenn es ans Einstecken geht... Ein bißchen Spott sollten Sie schon ertragen, das Bush-Bashing war schließlich lange Zeit ein Grundpfeiler Ihres Blogs. Insofern finde ich den Troll-Vorwurf überzogen.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Wer nach Lektüre von 2200 Beiträgen bei American Arena behauptet, "Bush-Bashing war schließlich lange Zeit ein Grundpfeiler Ihres Blogs", der sollte sich nicht beklagen, wenn man ihn nicht ernst nimmt. Der Mann wurde hier ein paar Mal erwähnt. Seine Helfershelfer noch weniger.